Das EU-Seuchenzentrum ECDC bestätigt seine Einschätzung: FFP2-Masken hätten im Alltagsgebrauch keinen Mehrwert gegenüber OP-Masken, weil sie zu oft nicht korrekt getragen würden.
Welchen Mehrwert schafft man, wenn man das Tragen von FFP2-Masken (Staubschutzmasken) im öffentlichen Raum zur Pflicht macht, wie das in Österreich und in Bayern seit einigen Wochen der Fall ist? Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat sich dieser Frage in seinem aktualisierten, am Montag veröffentlichten technischen Bericht zum Tragen von Masken gewidmet.
Sein Fazit ist eindeutig: „Alles in allem wird der erwartete Mehrwert der allgemeinen Verwendung von Staubschutzmasken in der Öffentlichkeit derzeit als sehr gering erachtet“, heißt es in dem 31-seitigen Bericht. „Wenn man die möglichen Kosten und Nachteile in Betracht zieht, wird eine Empfehlung für die Verwendung von Staubschutzmasken in der Öffentlichkeit anstelle von anderen Maskentypen derzeit nicht als gerechtfertigt betrachtet.“
Das ECDC begründet seine Einschätzung mit dem Verweis auf mehrere Studien, die den Effekt verschiedener Maskentypen untersuchten: unter Laborbedingungen, im Haushalt, in Krankenhäusern. Sie wurden während Influenza-Wellen beziehungsweise anlässlich der Sars-Pandemie im Jahr 2003 durchgeführt. Eine Vergleichsstudie über den Einfluss des Tragens von FFP2-Masken im öffentlichen Raum, also beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf die Verbreitung von Atemwegserkrankungen konnte das ECDC noch nicht finden. Das ist schlüssig, denn es wäre unethisch, eine Gruppe von Probanden ungeschützt einer Covid-19-Infektion auszusetzen.