Ski-WM

Die goldene Kombination des Marco Schwarz

APA/AFP/ANDREAS SOLARO
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Der Kärntner ist Kombi-Weltmeister von Cortina. Ein Blick hinter das Meisterstück auf der Tofana.

Dass er der beste Slalomläufer im Feld ist, war allseits bekannt gewesen. Tatsächlich gewonnen hat Marco Schwarz diesen Weltmeistertitel in der Kombination auf den langen und ungewohnten Speed-Skiern. Einmal Pflicht also, einmal Kür.

Die Kür

Matthias Mayer mag am Vorabend mehr als einmal mit Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr angestoßen haben („Alleine habe ich ihn nicht gelassen“), doch bei der Besichtigung für den Kombi-Super-G Montagfrüh auf der Tofana war sein Blick ein klarer. An Mayers Seite: Sein Kärntner Landsmann Marco Schwarz, der sich zwar in Tarvis auf den Speedteil dieser Kombination vorbereitet hatte, aber im Weltcup seit knapp einem Jahr keine Super-G-Skier mehr angeschnallt gehabt hatte.

Also hat er sich beim Olympiasieger ein ums andere Mal erkundigt – und dann sein Meisterstück abgeliefert: Ein gnadenloser Super-G-Lauf, mit engster Linie an jedem Tor und am Ende mit Platz fünf, nur 40 Hundertstel hinter der Bestzeit von James Crawford. Zur Erinnerung: Im Februar 2019 hatte sich Schwarz im Super-G von Bansko das Kreuzband gerissen.

„Den Grundstein habe ich sicher im Super-G gelegt“, meinte der neue Kombi-Weltmeister in Cortina und war selbst ein wenig erstaunt über die Qualität dieser Fahrt nach nur vier Speed-Trainingstagen in diesem Winter. „Der Super-G hat mir richtig Spaß gemacht. Dass es so gut gegangen ist, war schon ein bissl überraschend.“

Der Goldgriff in Sachen Material gelang dank Gesamtweltcupsieger und Atomic-Markenkollege Aleksander Aamodt Kilde. Aus dem Pool des aktuell verletzten Norwegers kommen die Speed-Latten von Schwarz, der freilich betonte: „Der Kilde-Ski fährt auch nicht von alleine herunter.“ Präpariert wurde von Schwarz-Servicemann Kim Erlandsson, der schon für Mikaela Shiffrin geschliffen hat.

Die Pflicht

Der Slalom war dann wie gemacht für den derzeit Gesamtführenden in dieser Disziplin. „Knackig, eisig, auf der schwierigeren Seite“, wie Schwarz erklärte, und damit genau so, dass ihm weder die Speedspezialisten noch die erweitere Slalom-Weltklasse wie Alexis Pinturault, Luca Aerni oder Loïc Meillard gefährlich werden konnten.

Der Mann aus Radenthein markierte Laufbestzeit, nahm Pinturault, der heuer auch schon zwei Mal auf dem Slalompodest gestanden war, 36 Hundertstel ab. Der zweitplatzierte Franzose hatte im oberen Teil zu viel Respekt gehabt und war zu zaghaft gestartet.

Das Schaulaufen

Die Medaillenjagd von Schwarz in Cortina geht weiter, nach dem dritten ÖSV-Gold im dritten Herrenrennen kann er sie befreit angehen. „Alles, was kommt, ist eine Draufgabe.“ Heute startet er im Parallelrennen, danach in Riesentorlauf und Slalom. Die Skination hält nun bei insgesamt 99 Goldmedaillen, Schwarz ist aussichtsreichster Kandidat für Nummer 100.

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