Brüssel und Wirtschaftsvertreter warnen vor negativen Auswirkungen der am Wochenende ohne Vorwarnung eingeführten Einreisebeschränkungen durch Berlin.
Die Entscheidung der deutschen Regierung, sogar Lkw-Fahrer in die neuen Corona-Einreisebeschränkungen einzubeziehen, droht in den nächsten Tagen Lieferengpässe auszulösen. Insbesondere in der Autozulieferindustrie wird mit Problemen gerechnet. Sogar vorübergehende Werksschließungen werden nicht ausgeschlossen.
Für die EU-Kommission wie für Wirtschaftsvertreter wiegt schwer, dass damit erstmals ein Eingriff in den freien Warenverkehr vorgenommen wurde. Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), sieht durch die Einreisebeschränkungen einen „Widerspruch zum europäischen Gedanken des freien Warenverkehrs“. Er verweist auf den Bruch der von Brüssel im vergangenen Jahr durchgesetzten Schutzmaßnahmen für den Güterverkehr.
Auch die heimische Interessensvertretung der Logistik- und Speditionsbranche warnt vor einer Eskalation. Die nationalen Einreisebeschränkungen könnten verheerende Auswirkungen auf die Lieferketten haben, warnt Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.