THE JUNGLE BOOK, from left: Mowgli (voice: Neel Sethi), King Louie (voice: Christopher Walken),
Kinotechnik

Oscar-Gewinner aus Salzburg: Er lässt den Film-Monstern Haare wachsen

Christoph Sprenger sorgte für realistisches Fell im „Dschungelbuch“ und in „Planet der Affen“: Sein System zur digitalen Simulation von Haaren wurde nun von der Oscar-Academy ausgezeichnet. Mittlerweile berechnet er die Haut der nächsten "Avatar"-Figuren.

King Louie ist eine mächtige Erscheinung. Modelliert nach dem Vorbild eines Gigantopithecus, dem ausgestorbenen Vorgänger des Orang-Utans, und ausgestattet mit der dunklen Stimme und den Gesichtszügen von Christopher Walken, wacht die gigantische Kreatur in der 2016 erschienenen Disney-Neuverfilmung des „Dschungelbuchs“ über einen Affenstaat. Dieser „König“ wünscht sich nichts sehnlicher, als dem Buben Mogli die „rote Blume“ abzuluchsen – das Geheimnis des Feuermachens. Schwerfällig und majestätisch thront der Riesenaffe in seinem steinernen Tempel. Ein zotteliges Ungetüm.

Gerade seine Zotteln machten den Effektspezialisten, die King Louie am Computer kreierten, zu schaffen. 3,2 Millionen Haare wachsen auf seinem Leib. 3,2 Millionen verfilzte Stränge, die jede Bewegung des Affen mitmachen, die flattern und schwingen, die miteinander kollidieren und aneinander reiben. Um das fotorealistisch hinzubekommen, reichten die bestehenden Technologien nicht aus. Ein neues System musste her. Entwickelt hat es ein Salzburger, der am Samstag dafür von der Oscar-Akademie ausgezeichnet wurde – mit einem Technical Achievement Award, einem sogenannten Technik-Oscar. Christoph Sprenger hat für die neuseeländische Effektschmiede Weta Digital, die etwa für „Herr der Ringe“ und „Avatar“ bahnbrechende Technologien geschaffen hat, eine Software zur Haarsimulation entwickelt – und damit quasi den Affenkönig frisiert.

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