Vereinigte Arabische Emirate

Entführte Prinzessin aus Dubai sendet Hilferuf

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FILES-BRITAIN-UAE-DUBAI-ROYALSAPA/AFP/WAM/STRINGER
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Vor drei Jahren wollte die Tochter von Dubais Emir Mohammed auf einer Jacht fliehen und ein neues Leben beginnen. Seither ist Sheikha Latifa aus der Öffentlichkeit verschwunden. In einem Video bittet sie nun um Hilfe.

Seit ihrem Fluchtversuch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) vor drei Jahren hat es kein Lebenszeichen von Sheikha Latifa gegeben: Doch nun hat die Prinzessin von Dubai, Tochter von Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum, Emir von Dubai, Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate, heimlich Videos an den Nachrichtensender BBC geschickt. "Ich bin eine Geisel und diese Villa ist in ein Gefängnis verwandelt worden", sagt die junge Frau in einem der Videos, die von der BBC publiziert wurden und die die 35-Jährige im Badezimmer aufgenommen haben soll - ihren Angaben zufolge der einzige ihr zugängliche Raum, der sich abschließen lässt.

Die Regierungen Dubais und der Vereinigten Arabischen Emirate insgesamt hätten die Videos auf Anfrage nicht kommentiert, hieß es von der BBC. Latifas ältere Schwester Schamsa (38) wurde bereits im Jahr 2000 in Cambridge entführt und nach Dubai zurückgebracht, nachdem sie versucht hatte, sich abzusetzen. Unter anderem die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat die Freilassung der beiden gefordert. Nun schaltet sich auch die UNO ein: Das Hochkommissariat für Menschenrechte hat angekündigt, den Fall Latifa in Dubai zur Sprache zu bringen.

Von Jacht geholt

In den Videos berichtet die junge Frau, wie sie von Polizisten bewacht wird und dass sie um ihr Leben fürchtet. Latifa hatte im Februar 2018 per Schlauchboot und Jacht versucht, Dubai zu verlassen. Dann soll sie von einem Sonderkommando vor der indischen Küste gestoppt und gewaltsam zurückgebracht worden sein - so behaupten es Latifas Unterstützer. Diese stellten das ältere Videomaterial nun der BBC zur Verfügung, da sie sich um die Sicherheit der Scheicha sorgten.

Ein britisches Gericht hatte Scheich Mohammed im vergangenen Jahr für die Entführung seiner zwei Töchter und die Einschüchterung einer seiner Ehefrauen verantwortlich gemacht. Das Gerichtsurteil bestätigt Vorwürfe von Prinzessin Haja Bint al-Hussein, einer der Ehefrauen des Scheichs. In einem Fall stellte das Gericht sogar Folter fest.

(APA/dpa)

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