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Provokationen von Pastor trüben Ramadan-Ende

Provokationen Pastor trueben RamadanEnde
Terry Jones(c) EPA (STEVE JOHNSON)
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Empörung in der ganzen islamischen Welt über die von Terry Jones in Florida angekündigte Koranverbrennung hält an.

Die Feiern zum Ende des moslemischen Fastenmonats Ramadan an diesem Wochenende werden weltweit vom Wirbel überschattet, den die vom US-Pastor Terry Jones geplante Koranverbrennung ausgelöst hat. Auch wenn der Provokateur aus Florida gestern die Verbrennung „endgültig“ absagte, gingen die Wogen weiter hoch. Ismail Haniyeh, Anführer der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen, bezeichnete Jones als „Lügner und Verbrecher“. Der Hamas-Führer rief alle Moslems dazu auf, „Jones zu antworten, der die verrückte westliche Haltung gegenüber dem Islam widerspiegle“.

In Afghanistan wird seit Tagen gegen die Aktivitäten des streitbaren US-Pastors protestiert, der in seiner Gemeinde in Florida nicht einmal ein halbes Dutzend Anhänger hat. In der Provinz Logar im Süden von Kabul lieferten sich am Samstag Demonstranten und die Polizei Straßenschlachten. In der Provinz Badachschan im Nordosten gingen tausende Menschen zum Protest auf die Straße. Im Jemen wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, nachdem das Terrornetzwerk al-Qaida wegen der angekündigten Koranverbrennung mit Anschlägen gedroht hatte.

Ein südafrikanisches Gericht hat unterdessen einem Geschäftsmann verboten, als Reaktion auf die Provokationen von Pastor Jones seinerseits Bibeln zu verbrennen. Im multi-religiösen Südafrika dürften keine Schriften verbrannt werden, die von einer Religionsgemeinschaft als heilig verehrt würden, urteilte das Gericht.

Mit dem dreitägigen Fest zum Fastenbrechen, Eid al-Fitr, beenden mehr als eine Milliarde Muslime an diesem Wochenende den Fastenmonat, während dem sie zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang auf körperliche Genüsse wie Essen, Trinken, Rauchen und Sex verzichten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2010)