Pandemie

Corona-Notstand in der Slowakei: Bundesheer soll helfen

Bundesheer/Peter Lechner
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Die slowakische Regierung hat wegen der Infektions-Explosion im Land das Ausland um Hilfe gebeten. Man benötige vor allem Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und sonstige medizinische Kräfte.

Österreich bietet der Slowakei Hilfe angesichts des dort herrschenden Corona-Notstandes an. Medizinisches Personal des Bundesheers und Unterstützungskräfte sollen im Nachbarland aushelfen. Der Bedarf sowie die Anzahl der zu entsendenden Soldaten wird derzeit erhoben, teilte das Verteidigungsministerium dam Nachmittag mit.

In der Slowakei hat sich die Corona-Situation zuletzt so dramatisch zugespitzt, dass das Land die EU formell um Hilfe gebeten hat. Es werden Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger gebraucht.

Die Slowakei (5,5 Mio. Einwohner) war lange glimpflicher als die meisten anderen EU-Staaten durch die erste Pandemiewelle im Frühling 2020 gekommen und bestätigte auch bis Herbst nur 28 Corona-Tote. Etwa seit Oktober steigen aber die Infektionszahlen ebenso wie die Zahl der bestätigten Toten so dramatisch an, dass Experten vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems warnen. Zudem dominiert mittlerweile die britische Variante B.1.1.7 des Virus bei den bestätigten positiven Corona-Fällen.

Bis Mittwoch kletterte die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen seit Ausbruch der Pandemie auf 282.864. Als Corona-Tote zählten die Gesundheitsbehörden in Bratislava bis Mittwoch etwa 6200 Menschen.

Die Sieben-Tages-Inzidenz (Neuerkrankungen in dieser Zeit pro 100.000 Einwohner) betrug zuletzt etwa 260, in Österreich zuletzt rund 110. Noch ärger ist es allerdings etwa in Monaco (285) und Tschechien (500).

"Es ist ein Gebot der europäischen Solidarität, rasch und unbürokratisch zu helfen. Wir haben bereits Intensivpatienten aus Frankreich, Italien sowie Montenegro aufgenommen. Das Bundesheer wird nun die Slowakei unterstützen", kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz an.

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