Replik

Todesfall-Statistik: Die Wissenschaft vom „Gut genug“

Im Zusammenhang mit Covid-19 kam es zu einer beträchtlichen Übersterblichkeit.
Im Zusammenhang mit Covid-19 kam es zu einer beträchtlichen Übersterblichkeit.APA/dpa/Sebastian Gollnow
  • Drucken

Ungenauigkeiten in der Statistik gibt es. Das bedeutet aber nicht, dass man keine richtigen Schlüsse aus Statistik ziehen kann.

In ihrem „Quergeschrieben“ (15. 2.) erzählt Gudula Walterskirchen von einem Fall, bei dem fälschlich Covid-19 als Todesursache angegeben wird. Sie zieht daraus den Schluss, dass die Todesfall-Statistik manipuliert wird. Dieser Schluss ist meiner Meinung nach unzulässig.

Wann immer man statistische Daten erhebt, muss man damit rechnen, dass die Daten mit gewissen Fehlern behaftet sind. Die Frage ist, ob die Ungenauigkeiten so groß sind, dass sie die Richtigkeit der zentralen Aussagen gefährden. Ein Aphorismus lautet: Statistik ist die Wissenschaft vom „Gut genug“.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

Schauen wir uns an, ob der beschriebene Datenfehler tatsächlich zur Folge haben kann, dass die Einschätzung der Gefährdung durch Covid-19 verzerrt ist. Ein paar Zahlen: Im zweiten Halbjahr 2019 gab es in Österreich 41.000 Todesfälle. Im zweiten Halbjahr 2020 waren es 46.600. Es gab also 5600 Todesfälle mehr. Ebenfalls im zweiten Halbjahr 2020 gab es 5180 Todesfälle, bei denen Covid als Todesursache angegeben wurde. Der größte Teil der „überschüssigen“ Toten wurde also als Covid-19-Todesfälle klassifiziert.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.