Corona

US-Notenbank sieht verbesserte Aussichten

Die  US-Notenbank in Washington
Die US-Notenbank in WashingtonREUTERS
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Im Minutes-Protokoll ist von einem "bedeutsamen Schub"“ die Rede. Die Fed stellt sich aber für längere Zeit auf Krisenhilfe ein.

Die Vertreter der US-Notenbank haben sich auf ihrer jüngsten Sitzung zuversichtlicher zur wirtschaftliche Entwicklung gezeigt. Die Konjunkturprogramme der Regierung und die Impfungen würden der Wirtschaft einen "bedeutsamen Schub" geben, heißt es im am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) der Sitzung der US-Notenbank vom 26. bis 27. Jänner. Die Verbesserung der mittelfristigen Aussichten habe ausgereicht, um sie damals auch im Statement zu erwähnen.

Allerdings lässt sich aus den Aussagen keinen Hinweis auf eine baldige Änderung der Geldpolitik herauslesen. Die Wirtschaft sei immer noch weit von den Zielen der Fed entfernt, heißt es in den Minutes. Es werde voraussichtlich einige Zeit brauchen bis es zu "substanziellen Fortschritten" komme. Die US-Notenbank hatte auf ihrer Sitzung im Dezember ihre sehr lockere Geldpolitik bestätigt. Der Leitzins wurde nicht angetastet und in einer Spanne von 0 bis 0,25 Prozent belassen. Die Wertpapierkäufe und die Kreditprogramme wurden fortgesetzt.

Angesichts der Jobmisere in den USA sieht sich die Fed aber noch längere Zeit als Nothelferin in der Corona-Krise gefragt. Die Währungshüter wähnen sich noch weit von ihren Zielen Vollbeschäftigung und Preisstabilität entfernt, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung von Ende Jänner hervorgeht. Damals hatten sie beschlossen, die Konjunktur weiter mit monatlichen Wertpapierkäufen im Volumen von 120 Milliarden Dollar zu stützen. Diese sollen erst zurückgefahren werden, wenn sich die Lage am Jobmarkt durchgreifend verbessert und die Inflation wie gewünscht anzieht. Viele an der Fed-Spitze befürchten jedoch, dass es noch geraume Zeit dauern wird, bis "substanzielle Fortschritte" in dieser Hinsicht erreicht sind.

Mehrere Fed-Führungsmitglieder machten dabei deutlich, dass die Notenbank eine geplante Veränderung des Tempos der Käufe mit einem deutlichen zeitlichen Vorlauf ankündigen müsse. US-Notenbankchef Jerome Powell hat jüngst angesichts der Jobmisere eine nationale Anstrengung zur Überwindung der Krise gefordert. Derzeit seien die USA mit einer Arbeitslosenquote von zuletzt 6,3 Prozent sehr weit entfernt von einem starken Arbeitsmarkt. An einen Entzug der geldpolitischen Unterstützung sei nicht zu denken.

US-Präsident Joe Biden hat ein billionenschweres Pandemie-Paket geschnürt, um etwa Arbeitslosen besser über die Krise hinwegzuhelfen und damit auch den Konsum weiter anzukurbeln. Mit der Schubkraft des Programms wird die US-Wirtschaft nach Ansicht von Ökonomen binnen eines Jahres das Vorkrisenniveau erreichen.

(APA/dpa-AFX/Reuters)

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