Europa

Willkür bei der Impfverteilung

Impfstoff: Großbritannien "first"?
Impfstoff: Großbritannien "first"?(c) Getty Images (Ian Forsyth)
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Der Streit über die Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus hält Österreich und die EU in Atem - so neu ist das aber nicht: Schon im Februar berichtete die „Presse“ über die Vakzin-Kluft in Europa. Ein Rückblick.

Nicht nur innerhalb Österreichs wird über die Beschaffung von Impfstoffen gegen das Coronavirus diskutiert sowie - zuletzt auch medienöffentlich - koalitionsintern gestritten. Auch die Wege, die die EU einschlägt, werden kritisiert. Ein Umstand, der aber gar nicht so neu ist, wie er auf den ersten Blick scheint. Schon am 18. Februar berichtete die „Presse“ über die Vakzin-Kluft in Europa. Ein Rückblick auf Verteilungsschlüssel, Transparenz und Verzerrungen:

Wie der rare Covid-19-Impfstoff weltweit und auch in Europa verteilt wird, blieb bisher weitgehend intransparent. „Die Presse“ blickte hinter den Vorhang. Wir stießen auf erhebliche Verzerrungen zwischen den europäischen Ländern, auf plausible Gründe für diese Kluft, aber auch auf Hinweise von Willkür und politischem Druck.

Zu den Fakten: Bekommen alle gleich viel Impfstoff?

Nein. Weltweit ist die Verteilung des Covid-19-Impfstoffs so ungerecht, dass dies zuletzt sogar den Vatikan auf den Plan rief: Es dürfe nicht sein, dass einige Länder auf das Vakzin warten müssten, weil reichere Staaten große Mengen aufgekauft hätten. Der Vatikan verurteilt auch einen zunehmenden „Impfnationalismus“. Selbst innerhalb der EU, in der laut gemeinsamen Beschlüssen der Impfstoff streng nach Bevölkerungsgröße zugewiesen werden soll, gibt es Verwerfungen. In Malta liegt die Zahl der verabreichten Impfdosen pro 100 Einwohner laut Our World in Data bei 12,62 Prozent, in Dänemark bei 7,54 Prozent und in Bulgarien bei lediglich 1,24 Prozent. Österreich kommt demnach auf 4,64 Prozent und liegt damit unter dem EU-Schnitt. Im Nicht-EU-Land Großbritannien haben 24,3 von 100 Einwohnern bereits mindestens eine Dosis erhalten.

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