Kolumne

Same Same No Difference

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 378. Warum „cultural fit“ ein Missverständnis birgt.

In der Landwirtschaft weiß man längst: Monokulturen sind keine sonderlich gute Idee, weil irgendwann der Boden ausgelaugt ist. Es ist zwar aufwendig, der Logik der Fruchtfolge folgend jedes Jahr etwas anderes anzubauen, aber nachhaltig.

Interessant, dass Führungskräfte und Personalisten hingegen weiter auf Monokulturen setzen. Ohne das Wort je zu verwenden. Sie sagen lieber – Achtung, Sprechblase – „cultural fit“, also die Übereinstimmung zwischen Bewerber und Teammitgliedern, was Wertvorstellungen betrifft. Sie stellen „cultural fit“ vielfach über den „professional fit“ (fachliche Voraussetzungen) und erwarten dennoch, dass die Neuen kritisch denken und Strukturen verändern wollen.

Wer stark auf den „cultural fit“ fokussiert und es mit „Gleich und gleich gesellt sich gern“ hält, hat eben nicht mehr zu erwarten als: Same same no difference.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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