Südostasien

20-Jährige in Myanmar starb nach Polizeischüssen

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Mya Thwate Thwate Khaing ist das erste Todesopfer seit Beginn der Proteste gegen den Militärputsch. Demonstranten rufen die EU zu Sanktionen auf.

Im südostindischen Staat Myanmar (früher Burma) haben die Proteste gegen den Militärputsch das erste Todesopfer gefordert: Die 20-jährige Mya Thwate Thwate Khaing sei im Krankenhaus gestorben, teilte ihr Bruder Ye Htut Aung am Freitag per Telefon mit. Sie war am 9. Februar ins Krankenhaus gebracht worden, nachdem sie in der Hauptstadt Naypyitaw demonstriert hatte. Um die Menge auseinanderzutreiben, hatte die Polizei geschossen. Ärzten zufolge wurde die junge Frau von scharfer Munition am Kopf getroffen.

GB und Kanada verhängten schon Sanktionen

Das Militär hatte am 1. Februar die Regierung gestürzt und die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi festgenommen. Seitdem wird demonstriert. Auch am Freitag protestierten Tausende in mehreren Städten des südostasiatischen Landes gegen den Putsch. Sie begrüßten die von Großbritannien und Kanada verhängten Sanktionen gegen Angehörige der Militärführung. Die Jugend-Aktivistin Thinzar Shunlei Yi rief per Twitter auch andere Staaten auf, in einer koordinierten Aktion Druck auszuüben. So hoffe sie, dass die EU am 22. Februar Sanktionen verhängen werde und forderte die Demonstranten auf, sich vor der Vertretung der EU zu versammeln. Eine Gruppe Demonstranten fand sich bereits vor der britischen Botschaft in der Wirtschaftsmetropole Yangon zusammen, um sich für Sanktionen zu bedanken.

Der Putsch hatte an dem Tag statgefunden, an dem das im November neu gewählte Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen sollte. Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NDL) hatte die Wahl mit großem Vorsprung gewonnen, das Militär spricht aber von Betrug. Mit dem Versprechen neuer Wahlen versucht es, den seit zwei Wochen stattfindenden Massenprotesten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Einen Termin dafür hat das Militär allerdings nicht genannt.

(apa/red.)

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