Covid und Mythen

Wie Dracula zum Impfvampir wurde

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Gegner verknüpften das Impfen einst mit Vampirismus – und stürzten sich auf Bram Stokers „Dracula“. Über einen Kulturkampf mit Parallelen zu heute.

Als der Theaterdirektor und Autor Bram Stoker 1897 in London seinen Roman „Dracula“ veröffentlichte, war es gerade einmal ein Jahr her, dass eine staatliche englische Kommission nach sieben Jahren Prüfung über die Wirksamkeit von Impfungen ihre Empfehlung abgegeben hatte: Sie sprach sich für Impfungen (aber gegen staatlichen Zwang) aus.
Ausufernd ist seit den 1970er-Jahren über sexuelle Ängste und Begierden spekuliert worden, die sich in Stokers Erzählung vom blutsaugenden Vampirmann verbergen würden. Inzwischen ist die Dracula-Forschung aus dieser Obsession herausgekommen und hat unzählige neue Aspekte entdeckt. Darunter den medizingeschichtlichen: „Dracula“ spiegelt heiße Diskussionen jener Zeit über Ursprung und die Behandlung ansteckender Krankheiten.

Aber nicht nur das: Völlig vergessen war, dass „Dracula“ einst eine wichtige Rolle für die Impfgegner-Bewegung spielte. Die heute, zum Teil mit verblüffend ähnlichen Argumentationsmustern und Koalitionen wie zu Stokers Zeiten, gegen die Corona-Impfungen Sturm läuft.

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