Die Idee, Mund und Nase könnten gefährliche Verkehrswege für Infektionen sein, ist schon sehr alt. Wie schützte man sich? Erst spät fand die Medizin zu effektiven Gegenmaßnahmen. Eine kleine Geschichte von Mundschutz und Maske.
Vor dem März 2020 war es ein vieldeutiges Wort: Wovon redeten wir, wenn wir das Wort „Maske“ in den Mund nahmen? Vom Gesichtsschutz des Schweißers, des Chirurgen, des Fechters, des Laborassistenten, vom Strumpf des Bankräubers oder der Verkleidung des Faschingsnarren, von der Vermummung des Demonstranten, Astronauten, Eishockey-Tormannes? Wir finden die Maske in Sport, Industrie, Wissenschaft, Militär. Multiperspektivisch war sie immer, und dennoch wird sie seit einem Jahr rein unter dem Aspekt ihrer Schutzfunktion gesehen. Seit wir unter dem Fallbeil einer Krankheit leben.
Die Geschichte der Masken, die wir heute als Schutzmasken tragen, hat ihre Wurzeln in verschiedenen Bereichen, in der Entwicklung der Medizin, aber auch in der Schutzausrüstung von Feuerwehrleuten und Soldaten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Wo es ansteckende Krankheiten gab, war auch die Maske. Das Abdecken von Mund und Nase war im frühneuzeitlichen Europa als Hygienemaßnahme gegen ansteckende Krankheiten bekannt. Doch die Schutzmasken, die in vergangenen Jahrhunderten getragen wurden, ähnelten den heutigen Hygienemasken nicht einmal entfernt. Die ersten, aus der Antike, waren aus Tierblasen gefertigt und dienten dazu, Bergarbeiter vor giftigen Gasen und Staub zu schützen. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte Alexander von Humboldt zu demselben Zweck den Vorläufer der Gasmaske.