Jetset der Weltwirtschaft trifft sich in Tianjin.
TIANJIN (sei). 1300Wirtschaftsbosse, Regierungsvertreter und Analysten kommen am heutigen Montag zum World Economic Forum (WEF) „Meeting of the New Champions“ zusammen, um sich die Köpfe über nachhaltige Entwicklung zu zerbrechen. Zur Eröffnung hat sich auch Chinas Premier Wen Jiabao angesagt, der in den vergangenen Wochen im chinesischen Silicon Valley, in der Hightechstadt Shenzhen, mit der Ankündigung politischer Reformen für Aufsehen gesorgt hatte.
Das Thema ist für China passend gewählt: Einerseits hat China Umweltprobleme wie kein zweites Land und ist von nachhaltiger Entwicklung meilenweit entfernt. Gleichzeitig unternimmt das Land große Anstrengungen, um die Umweltprobleme in den Griff zu bekommen. Der Elektroautohersteller BYD, an dem die amerikanische Investorenlegende Warren Buffett beteiligt ist, ist mittlerweile zu einem ernsthaften Player aufgestiegen, der dänische Windenergiehersteller Vestas erzielt einen beträchtlichen Teil seines Umsatzes in China. Auch in puncto Solarenergie ist China bereits einer der wichtigsten Mitspieler.
China voll im Schwung
Trotz angelegter Zügel ist Chinas Wirtschaft auch im August schwungvoll gewachsen. Die Industrie steigerte ihre Produktion, die umlaufende Geldmenge wuchs, die Investitionen in den Städten stiegen seit Jahresbeginn klarer als erwartet. Die Produktion legte laut Daten vom Wochenende im August im Vergleich zum Vorjahr um 13,9Prozent zu, nachdem sich ihr Wachstum im Juli auf 13,4 Prozent verlangsamt hatte. Experten hatten für August ein Abbremsen auf 13,0Prozent erwartet.
Die Inflation erreichte im August im Jahresvergleich 3,5Prozent nach 3,3Prozent im Juli. Ein Großteil davon geht auf höhere Lebensmittelpreise zurück, Folge des schlechten Sommerwetters in vielen Teilen Chinas.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2010)