Interview

Gernot Blümel: "Ich würde alles noch einmal so machen"

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Finanzminister.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Finanzminister. Die Presse/Clemens Fabry
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Der ÖVP-Finanzminister spricht im Interview über die Hausdurchsuchung bei ihm zu Hause, sein vertrautes Verhältnis zu Ex-Novomatic-Chef Neumann und die verhängnisvollen Nachrichten, die sie sich geschrieben haben. Und darüber, wie sein Fall das Klima mit dem grünen Koalitionspartner belastet.

Worüber ärgern Sie sich mehr: Über den Inhalt der Nachrichten rund um Novomatic – oder dass man so ungeschickt gewesen ist und so etwas per SMS verschickt hat?

Gernot Blümel: Erstens kann man für das Erhalten von SMS nichts. Zweitens würde ich alles noch einmal so machen, weil die Rückschlüsse der Staatsanwaltschaft aus den Nachrichten falsch sind. Ich würde generell Unternehmen auch weiterhin im Rahmen der Gesetze helfen. Ich finde, das muss man als Politiker sogar, es geht immerhin um Arbeitsplätze und Wohlstand. Es gibt auch viele Oppositionspolitiker, die Probleme von Unternehmen mit der Bitte um Unterstützung an mich als Finanzminister herangetragen haben. Darüber hinaus ist klar, dass es keine Spende gegeben hat und dass ich auch keinen Termin mit Kurz vermittelt habe.

Es wäre hilfreich gewesen, wenn Sie auf das Spendenangebot von Novomatic-Chef Harald Neumann einfach „Nein, danke“ geantwortet hätten.

Würde ich mir wünschen, dass es so ein Rück-SMS gäbe: Ja. Nur, wenn ich das per Telefon gemacht habe, ist es genauso in Ordnung. Es ist halt nicht in schriftlicher Form erfolgt.

Aber von welcher Spende wird da geredet?

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