Roman

Rossini und der Russe

Michael Dangl, Schauspieler und Autor.
Michael Dangl, Schauspieler und Autor.(c) Maria Frodl
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Schauspieler Michael Dangl lässt in „Orangen für Dostojewskij“ den russischen Literaten und den Komponisten Rossini in Venedig aufeinandertreffen. Eine große, kluge Erzählung.

Europa hat ihn enttäuscht. Nirgendwo hat es ihm gefallen. Nicht in Berlin, weil die Menschen dort alle so deutsch aussahen, nicht in Paris, nicht in Florenz.

Als Fjodor M. Dostojewskij im Hochsommer des Jahres 1862 zum Abschluss seiner Europareise in Venedig ankommt, verspricht auch dieser Aufenthalt eine Enttäuschung zu werden: Es ist viel zu heiß, die Italiener reden pausenlos, was dem nicht gesprächigen, schlecht gelaunten russischen Dichter missfällt, und sobald er den Zug verlassen hat, weicht ihm ein rundlicher Italiener, Beppo, als wild gestikulierender Kofferträger nicht mehr von der Seite. Wie schön, wie lebenslustig die Stadt ist (und das, obwohl die Italiener unter den Habsburgern leiden), bemerkt Dostojewskij zunächst nicht.

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