Justiz

WKStA: Wie die Verfolger zu Verfolgten wurden

Kann Justitia (Bild: Ausschnitt der Statue im Wiener Justizpalast), die Göttin der Gerechtigkeit, im Tauziehen um die WKStA vermitteln?
Kann Justitia (Bild: Ausschnitt der Statue im Wiener Justizpalast), die Göttin der Gerechtigkeit, im Tauziehen um die WKStA vermitteln?Die Presse/Clemens Fabry
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Die Abkürzung WKStA ist zum Code des (politischen) Kampfs um die Unabhängigkeit der österreichischen Justiz geworden. Keine öffentliche Institution polarisiert so wie die der Anti-Korruptions-Staatsanwälte: Anatomie einer Elitebehörde.

Karoline Edtstadler hatte es nicht leicht. Die früher in Salzburg tätige Strafrichterin musste sich mit zwölf Bewerbern messen. Vier kamen in die engere Auswahl. Edtstadler war dabei. Die vier Besten wurden von einer Personalkommission gereiht. Edtstadler landete an dritter Stelle. Am Schluss durften alle vier jubeln. Bundespräsident Heinz Fischer (SPÖ) erteilte ihnen den Ritterschlag. Die Juristin aus Salzburg hatte es also geschafft: Sie wurde mit 1. Jänner 2015 zu einer der stellvertretenden Leiterinnen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, der WKStA, ernannt (das war auch finanziell kein Nachteil).

Doch die frischgebackene Korruptionsjägerin trat ihren Dienst bei der elitären Behörde nie an. Sondern verblieb dort, wo sie schon zuvor angedockt hatte: im Justizministerium. Dort arbeitete sie für Wolfgang Brandstetter. Bald avancierte sie zur Staatssekretärin im Innenressort. Danach zur ÖVP-Ministerin für EU und Verfassung.

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