Coming-out

Viktoria Schnaderbeck: Wie aus zwei Leben ein befreites wurde

Arsenal-Legionärin Viktoria Schnaderbeck geht als Kapitänin von Österreichs Fußballnationalteam voran – auch im Kampf gegen Diskriminierung.
Arsenal-Legionärin Viktoria Schnaderbeck geht als Kapitänin von Österreichs Fußballnationalteam voran – auch im Kampf gegen Diskriminierung.Arsenal FC via Getty Images
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Seit ihrem Coming-out macht sich ÖFB-Kapitänin Viktoria Schnaderbeck öffentlich für Gleichberechtigung in der Gesellschaft stark. Mit ihrer Geschichte möchte sie ermutigen – auch schwule Fußballer.

Es bedarf heutzutage nur eines Klicks, um sein tiefstes Inneres mit der Welt zu teilen. Viktoria Schnaderbeck kann sich genau erinnern, an dieses Posting am 19. Dezember 2019, das ihr Leben völlig verändern sollte. Daran, wie lang sie überlegt, die möglichen Reaktionen und Folgen durchgedacht hat. „Jetzt spreche ich sehr frei darüber, aber damals war ich wirklich nervös, habe mich gefragt, ob das notwendig ist“, erinnert sie sich. Als das Kussfoto mit ihrer Freundin, Anna, dann publik und sie Österreichs erste offen homosexuelle Profi-Fußballerin (Nationalteamkollegin Sarah Puntigam postete ihr Coming-out zeitgleich) war, fühlte sie: erst einmal gar nichts. „Das war eine kurze Schockstarre.“ Die Spielerin von Arsenal London legte bewusst das Handy weg, flog zum Weihnachtsurlaub nach Österreich, in die Geborgenheit von Familie und Freunden.

Über ein Jahr ist seither vergangen und Schnaderbeck zu einer öffentlichen Stimme der LGBTQ-Bewegung geworden. Die positiven Reaktionen bestärkten sie darin, für sich und als Beitrag für eine offenere Gesellschaft den richtigen Schritt gesetzt zu haben. „Die hohen Wellen haben mir gezeigt, dass es immer noch eine große Sache und weit weg davon ist, als normal gesehen zu werden“, erklärt die 30-Jährige, dass der Weg insbesondere im Profi-Sport noch ein weiter ist. „Es war ein kleiner Schritt, um für die Zukunft etwas zu bewegen. Das ist meine Geschichte und Sexualität nur eine Form der Diskriminierung.“

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