Rapid-Sportdirektor Zoran Barišić spricht über Marktwerte, die Folgen der Coronakrise für den Fußball und erklärt, warum er vor dem Duell mit Salzburg nichts von Kampfansagen hält.
Hinter Ihnen liegt ein ruhiges Winter-Transferfenster. Wie viele Spieler wurden Ihnen angeboten?
Zoran Barišić: An die 200.
Das sind doch ungewöhnlich viele, oder?
Es waren diesen Winter mehr denn je. In Zeiten wie diesen ist es für Spielervermittler besonders schwer, ihre Klienten unterzubringen. Viele Spieler suchen einen Verein, wollen sich verändern. Aber wir machen keine Transfers auf Zuruf, verpflichten keine Spieler auf Basis irgendwelcher Best-of-Videos auf YouTube. Wir beobachten potenzielle Neuzugänge immer über einen längeren Zeitraum.
Welche Folgen hat diese so vielschichtige Krise für den Fußball?
Ich befürchte, dass die Schere zwischen arm und reich noch weiter auseinandergehen wird, wenngleich alle gerade etwas vorsichtiger geworden sind. Man wird nicht mehr bereit sein, größere Risken einzugehen, wird für schlechte Zeiten vorbeugen. Auch bei den großen Klubs sitzt das Geld nicht mehr so locker wie vor der Pandemie.