Migration

Mit Geld fängt man Menschen

Nach der Kürzung der Sozialhilfe in Niederösterreich gingen mehr Flüchtlinge nach Wien.
Nach der Kürzung der Sozialhilfe in Niederösterreich gingen mehr Flüchtlinge nach Wien.Die Presse/Clemens Fabry
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In ganz Europa sinkt die Zahl der Asylanträge während der Pandemie. In Österreich steigt sie. Warum ist das so? Der Sozialstaat beeinflusst Migration stärker als gedacht, sagt das Wifo.

Europa im Jahr 2020: Die Grenzen sind dicht, die Bürger arbeiten in häuslicher Isolation, die Lieferketten sind am Bersten. Und erstmals seit Jahren lässt der Kampf gegen das Coronavirus auch die Zahl der Zuwanderer schrumpfen. Bis einschließlich November ging die Zahl der Asylanträge in den 27 EU-Ländern im Vergleich zu 2019 um ein Drittel zurück. Bei den OECD-Staaten sieht es nicht anders aus. Es sei „ein historischer Rückgang“, sagt Thomas Liebig, Migrationsexperte der OECD.

Nicht so in Österreich. Hierzulande dürften die Asylanträge im Vorjahr entgegen dem internationalen Trend sogar gestiegen sein. Ende November lag die Zahl bereits über 12.500, nahe dem Jahreswert von 2019. In Ungarn klopfte derweil nur eine Handvoll Menschen an. Das bringt eine Frage wieder aufs Tapet, die zuletzt in der Flüchtlingskrise 2015 heiß debattiert wurde: Warum strömen die Massen in manche Länder, während sie um andere einen Bogen machen? Welche Rolle spielen Sozialtransfers und Geldleistungen?

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