Israel – Syrien

Impfstoff als Lösegeld

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu feierte den Erfolg der nationalen Impfkampagne öffentlichkeitswirksam bei der Wiedereröffnung eines Fitnesscenters.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu feierte den Erfolg der nationalen Impfkampagne öffentlichkeitswirksam bei der Wiedereröffnung eines Fitnesscenters. imago images/UPI Photo
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Im Gegenzug für die Befreiung einer Zivilistin soll die israelische Führung mehrere Millionen Dosen des russischen Vakzins Sputnik V für Syrien erworben haben.

Tel Aviv. Ein Gefangenenaustausch der etwas anderen Art hat sich vor einigen Tagen zwischen Israel und Syrien abgespielt: Um eine Zivilistin aus Syrien zu befreien, versprach die israelische Regierung offenbar nicht nur die Freilassung zweier syrischer Hirten, sondern auch die Bestellung Tausender Covid-19-Vakzine für das feindliche Nachbarland.

Eine 25-jährige israelische Frau, die Medienberichten zufolge aus einer ultraorthodoxen Gemeinde in der israelischen Siedlung Modiin Illit im Westjordanland stammt, hatte vor etwa zwei Wochen zu Fuß die Grenze zu Syrien überquert, an einer Stelle, die nicht durch einen Zaun gesichert ist, und war bis in ein drusisches Dorf gelaufen. Dort sollen Anwohner sie aufgegriffen und dem syrischen Geheimdienst übergeben haben. Was die Frau dazu getrieben hatte, ins Nachbarland zu spazieren, mit dem Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält, ist bisher unklar; israelische Medien sprechen vage von „persönlichen Problemen“.

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