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Starwood bessert Übernahmeangebot für CA Immo nicht nach

WB/Eizinger
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US-Großaktionär Starwood legte sein erwartetes Übernahmeangebot für die CA Immo. Ein Kontrollwechsel könnte mit 8. April eintreten.

Der US-Großaktionär Starwood Capital, der bei der CA Immo seinen 29,99-Prozent-Anteil aufstocken will, hat sein angekündigtes Übernahmeoffert für den Büroimmokonzern mit Sitz in Wien vorgelegt. Das bis 9. April laufende Pflichtangebot lautet wie schon im Jänner avisiert auf 34,44 Euro je Aktie - weniger als der aktuelle Kurs von 35,70 Euro, mit dem die CA Immo an der Börse 3,5 Milliarden Euro wert ist. Sollte auch der Investor Aggregate Holding antreten, droht ein Übernahmekampf.

"Die Bieterin hält derzeit knapp unter 30 Prozent der Stimmrechte an der CA Immo und beabsichtigt, ihre Beteiligung weiter auszubauen", erklärte die SOF-11 Klimt CAI S.a.r.l., eine durch die Starwood Capital Group kontrollierte Luxemburger Beteiligungsgesellschaft, am Wochenende. Man gebe ein antizipiertes Pflichtangebot für alle CA-Immo-Aktien und Wandelschuldverschreibungen ab, die nicht von Starwood oder von der CA Immo selbst gehalten werden. Der Angebotspreis für die Convertible Bonds beläuft sich demnach auf etwa 132.621,35 Euro je Schuldverschreibung im Nominale von 100.000 Euro.

Der gebotene Aktienpreis - der schon im Jänner verschiedentlich als zu niedrig bezeichnet wurde - entspreche dem zuletzt veröffentlichten EPRA-NNNAV (Nettovermögenswert) sowie einer Prämie von 26,8 Prozent auf den 6-monatigen volumengewichteten Durchschnittskurs (VWAP) vor Veröffentlichung der Angebotsabsicht. Die Prämie auf den unbeeinflussten Schlusskurs vom 17. Dezember 2020 betrage 16,9 Prozent, so die Starwood-Gesellschaft am Wochenende.

Unter Berücksichtigung der historisch betrachtet geringen Marktliquidität der CA-Immo-Aktien und der Bonds stelle das Offert eine attraktive Ausstiegsmöglichkeit für die Beteiligungspapierinhaber dar. Zudem würden die Bond-Inhaber von einem vorteilhaften Wandlungspreis profitieren, der mit dem Kontrollwechsel wirksam werde und der im WSV-Angebotspreis berücksichtigt sei. Beide Angebotspreise verstünden sich cum Dividende, sie würden also reduziert, falls bis zum Settlement eine Dividende erklärt wird. Die Berechnung des WSV-Angebotspreises stehe unter der Annahme, dass der Kontrollwechsel am 8. April d.J. eintrete, heißt es.

Falls das Ergebnis am 14. April veröffentlicht wird, begänne dann die 3-monatige Nachfrist, wie sie laut Übernahmegesetz vorgesehen ist. Zudem könnte Starwood bezüglich der Wandelschuldverschreibungen (WSV) die Nachfrist noch freiwillig verlängert, wird betont.

df

Nach Bekanntwerden der Angebotsankündigung am 8. Jänner mit einem Preis von 34,44 Euro je Aktie sprangen die in der Wiener Börse-Oberliga ATX gelisteten CA-Immo-Titel am  11. Jänner fast 15 Prozent auf 34,40 Euro in die Höhe. Der nach Starwood zweitgrößte Aktionär, die ebenfalls im ATX enthaltene s Immo, bezeichnete das Offert als zu gering: Man denke nicht an einen Verkauf, erklärte s-Immo-Chef Ernst Vejdovszky damals: "Zum derzeit angekündigten Angebotsniveau können wir eine Einlieferung in das Angebot für uns ausschließen", erklärte er. Auch der CA-Immo-Investor Petrus Advisers rund um Klaus Umek ("nice try") und der Kleinanlegerverband IVA werteten die 34,44 Euro je Aktie (samt Dividende für 2020) als zu niedrig.

Spannend wird, ob der Immoinvestor Aggregate Holding - eine dem österreichischen Investor Günther Walcher gehörende Luxemburger Gesellschaft - tatsächlich in den Ring steigt. Am 20. Jänner hatte Aggregate erklärt, man überlege ein Gegenangebot zu Starwood. Das hievte die CA-Immo-Titel auf ein Elfmonatshoch von 37,90 Euro. Aktuell, Montagmittag, stand der Kurs bei 35,70 Euro.

(APA)

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