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Kommt jetzt die Inflation zurück?

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AUSTRIA-HEALTH-VIRUSAPA/AFP/ALEX HALADA
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Die Finanzmärkte rechnen mit einer steigenden Teuerungsrate. Die Rohstoffpreise ziehen an, und auch bei den Renditen für Anleihen sieht man Mehrmonatshochs.

Wien. In Europa sieht man sie noch nicht, in den USA nur bis zu einem gewissen Grad: die Inflation. Dennoch wächst an den Finanzmärkten die Sorge, dass es zu anziehenden Teuerungsraten infolge einer Konjunkturerholung kommt. Quer über den Globus spiegelt sich diese Angst in steigenden Rohstoffpreisen und höheren Anleihenrenditen wider.

Zehnjährige Staatsanleihen aus den USA notieren nun beinahe täglich auf einem neuen Jahreshoch. Und auch deutsche Schuldverschreibungen mit gleicher Laufzeit kletterten am Montag auf ein Niveau (minus 0,3 Prozent), das man seit acht Monaten nicht mehr gesehen hat. Zudem vergrößerte sich der Renditeabstand zwischen Anleihen mit kurzer und jenen mit langer Laufzeit, in den USA wie in Deutschland. Papiere, die erst in zehn, 20 oder 30 Jahren abreifen, also zurückgezahlt werden müssen, sind weitaus sensitiver, was anziehende Teuerungsraten betrifft (weil die Inflation die Erträge frisst). In den USA preist der Markt gerade eine Inflationsrate für die kommenden zehn Jahre von rund 2,2 Prozent ein. Im Jänner lag die offizielle Teuerungsrate noch bei 1,4 Prozent. Ausgelöst wurde diese sogenannte Reflationsangst an den Kapitalmärkten von den Vereinigten Staaten unter ihrem neuen Präsidenten, Joe Biden. Dieser will ein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturpaket auf den Weg bringen. Das soll die Wirtschaft ankurbeln, was in der Theorie zu einer höheren Inflation und früher oder später auch zu einer restriktiveren Geldpolitik führen könnte.

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