Oberstdorf

Nordische WM: Die ruhige Show im bayerischen Idyll

Das Publikum aus Pappkarton steht in Oberstdorf schon bereit.
Das Publikum aus Pappkarton steht in Oberstdorf schon bereit.APA/GEORG HOCHMUTH
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Nordische WM. Keine Fans, zwei neue Bewerbe und Skispringerin Marita Kramer als ÖSV-Trumpf.

Oberstdorf. Die WM-Wochen im Wintersport finden ihre Fortsetzung, nach Alpinen und Biathleten tragen ab Mittwoch die Nordischen ihre Titelkämpfe in Oberstdorf aus. Der bayerische Kurort hat sich herausgeputzt, immerhin hatte es fünf Anläufe gebraucht, um zum dritten Mal nach 1987 und 2005 eine Nordische Ski-WM austragen zu dürfen. An das rauschende Fest mit bis zu 350.000 Zuschauern an Loipen und Schanzen von vor 16 Jahren wird die diesjährige Veranstaltung ob der Umstände nicht herankommen. Die rund 700 WM-Athleten erwarten leere Ränge und ein Test-Marathon.

Auf großen Sport ist dennoch zu hoffen, erstmals wird es 24 Entscheidungen geben: Die Kombiniererinnen feiern ihr WM-Debüt, zudem jagen die Skispringerinnen erstmals von der Großschanze nach Medaillen. Für Österreich treten insgesamt 28 Athleten (zwölf Frauen, 16 Männer) an, die größten Hoffnungen ruhen auf Skispringerin Marita Kramer, die als Einzige in diesem Winter Einzelsiege gefeiert hat.

Just vor dem WM-Highlight galt es für die 19-jährige Kramer jedoch einen herben Rückschlag zu verdauen. Ein Test-Chaos verhinderte den Einsatz der dreifachen Saisonsiegerin in Rasnov, zumindest musste die Salzburgerin in Rumänien nicht in Quarantäne. Zudem bewiesen Daniela Iraschko-Stolz und Eva Pinkelnig (Comeback nach Milzriss) bei der WM-Generalprobe aufstrebende Form.

Im Herren-Lager hoffen Daniel Huber und Stefan Kraft, der nach Corona-Infektion und Rückenprobleme erst zur Form finden musste, auf ihre Chance im Schatten des norwegischen Überfliegers Halvor Egner Granerud (zwölf Saisonsiege). Mit Gregor Schlierenzauer fehlt ein prominenter Name im ÖSV-Adlerhorst.

In der Kombination überzeugte Junioren-Weltmeister Johannes Lamparter. Nur einmal kam der 19-Jährige nicht in die Top Ten bzw. beim Saisonauftakt Saisondominator Jarl Magnus Riiber (NOR) als Zweiter bis auf eine Sekunde nahe. Auch Lukas Greiderer hat Podest-Potenzial bewiesen und lässt für den Teamsprint hoffen. Im historischen Frauenbewerb könnte Jugend-Olympiasiegerin Lisa Hirner, 17, überraschen.

Im Langlauf käme ein Podestplatz von Teresa Stadlober hingegen einer Sensation gleich, auch wenn die Salzburgerin ein wochenlanges WM-Training hinter sich hat. Nachdem 2019 alle Langlauf-Titel an Skandinavier gingen, haben sich heuer die Weltcup-Spitzenreiter Alexander Bolschunow (RUS) und Jessica Diggins (USA) in Position gebracht.

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