Pizzicato

The Final Countdown

Viele hatten erwartet, dass diese Republik, wie wir sie kannten, an diesem Montag, dem 22. Februar 2021 ab elf Uhr, untergeht, kein Stein auf dem anderen bleibt.

Ja, manche hatten sogar gehofft, dass ausgerechnet die FPÖ die ÖVP zu Fall bringen werde. „Die Bombe platzt!“, hatten die Freiheitlichen zuvor avisiert, das Ganze mit einem Countdown versehen.
„Bomba o non bomba“, fragte schon der italienische Cantautore Antonello Venditti in den 1970ern. Nun war es bestenfalls ein Bombino. Irgendetwas mit Bundespräsident und Ibiza. Dabei wäre da sogar noch mehr drin gewesen, wenn die FPÖ und ihr Generalsekretär nicht die Dramaturgie versemmelt hätten.
Zur Überbrückung der Wartezeit Fahrstuhlmusik, im Anschluss der Generalsekretär im Stil von Karoline Edtstadler. Dann war es endlich elf Uhr – und der Generalsekretär bat die Mitarbeiter, „unsere Bombe zur Verteilung zu bringen“. Einen Kalendereintrag, den keiner vor den Schirmen sehen konnte. Auf eine Pause folgte dann die Zerredung der Bombe.
Was, fragten sich jene, die ihn noch gekannt hatten, hätte ein Jörg Haider daraus gemacht? „The Final Countdown“! Taferl! Er selbst hüpft aus der Pappmaché-Bombe! Krawumm! Und der Bundespräsident bleibt als Drahtzieher von Ibiza übrig.

Reaktionen an: oliver.pink@diepresse.com

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