Laut Verkehrsministerin Doris Bures ist die Zersplitterung unter der schwarz-blauen Regierung schuld an der tristen Lage der ÖBB. Durch die Aufteilung auf mehrere Unternehmen gebe es höhere Kosten.
Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) sieht die ÖBB-Reform unter der schwarzblauen Regierung im Jahr 2003 als Ursache für die Probleme bei der Bahn. Diese habe zu einer Zersplitterung und in der Folge zu höheren Kosten geführt, so Bures am Montag im "Ö1-Mittagsjournal" des ORF-Radio. Vorwürfe, man habe zu lange tatenlos zugesehen, wies die Ministerin zurück. Sie sehe sich als Saniererin der Fehler der Vergangenheit. Personelle Konsequenzen schloss Bures aus - Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker genieße ihr volles Vertrauen.
Ob Bures eine Nulllohnrunde bei der Bahn goutieren würde, ließ sie mit Verweis auf die Verhandlungen zwischen Management und Belegschaftsvertretung offen. Beide hätten gemeinsam das Bewusstsein, dass im Unternehmen etwas für eine solide Bahn getan werden müsse. Ein neues Dienstrecht solle mehr Flexibilität im Unternehmen ermöglichen, und darüber werde verhandelt.
Investitionen nicht von Finanzlage betroffen
Die laufenden Investitionen in Bahnprojekte seien durch die aktuelle Finanzlage der ÖBB jedenfalls nicht betroffen, versicherte die Ministern. Der neue ÖBB-Boss Christian Kern hatte der Bahn am Freitag einen katastrophalen Zustand attestiert.
Anders als Bures verweist die Grüne Verkehrssprecherin Gabriela Moser auf die SPÖ-Verantwortung: Seit bald vier Jahren sei die SPÖ im Verkehrsministerium und bei den ÖBB verantwortlich. "Wer dem Kundenvergraulen selbst jahrelang nichts entgegensetzt, braucht sich nicht auf die Missstände aus der Ära Huber und Schwarzblau ausreden", meint die Grüne Abgeordnete in einer Aussendung.
(APA)