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Mehrfacher Raub: Verdächtiger ist Reemtsma-Entführer Drach

Archivbild von Thomas Drach in Polizeigewahrsam am Hamburger Flughafen vor seinem Haftantritt im Jahr 2000.
Archivbild von Thomas Drach in Polizeigewahrsam am Hamburger Flughafen vor seinem Haftantritt im Jahr 2000.REUTERS
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Thomas Drach hatte 1996 Jan-Philipp Reemtsma entführt und eine lange Haftstrafe verbüßt. Nun wurde er erneut festgenommen - wegen Überfällen auf Geldtransporter.

Bei einem nach mehreren Geldtransporter-Überfällen verhafteten 60-Jährigen handelt es sich nach dpa-Informationen um den verurteilten Reemtsma-Entführer Thomas Drach. Dem 60-Jährigen werden nun gemeinschaftlicher schwerer Raub in drei Fällen und ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen.

Ohne einen Namen zu nennen, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln, die niederländische Polizei habe am Dienstag einen vom Amtsgericht Köln erlassenen Europäischen Haftbefehl gegen einen 60-jährigen Deutschen vollstreckt. Er sei dringend verdächtig, an Überfällen in Köln im März 2018, am Flughafen Köln/Bonn im März 2019 und in Frankfurt am Main im November 2019 beteiligt gewesen zu sein. "Die Staatsanwaltschaft hat die anschließende Auslieferung des 60-Jährigen nach Deutschland bereits beantragt", erklärten die Ermittler.

Geld blieb verschwunden bzw. mutmaßlich verschleudert

Mit der Entführung von Jan Philipp Reemtsma im Jahr 1996 hatten die vier Geiselnehmer umgerechnet 15,3 Millionen Euro erpresst. Drach war im März 1998 in Argentinien aufgespürt und festgenommen worden, als er ein Rockkonzert besuchen wollte. Gut zwei Jahre später, im Juli 2000, wurde Drach nach Deutschland ausgeliefert und wegen erpresserischen Menschenraubes zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. In der Haft kam eine weitere Strafe hinzu, weil Drach seinen Bruder erpressen lassen wollte. Da Drach eisern über den Verbleib des Geldes schwieg und keine Reue zeigte, musste er die Strafe vollständig verbüßen.

Von der Beute ist bisher nur ein Bruchteil aufgetaucht. Drach hatte sich nach der Entführung zunächst nach Südamerika abgesetzt und führte in Uruguay knapp zwei Jahre lang ein luxuriöses Leben.

(APA/dpa)

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