Cyberangriffe

Hacker jagen den Corona-Impfstoff

FILES-FRANCE-SANOFI-HEALTH-VIRUS
FILES-FRANCE-SANOFI-HEALTH-VIRUSAPA/AFP/JOEL SAGET
  • Drucken

Die Zahl der Angriffe auf Unternehmen, die gegen die Covid-19-Pandemie kämpfen, steigt stark an. Es geht um Geld, Daten und Informationen über die besten Impfstoffe. Ausgetragen wird der virtuelle Kampf vorwiegend in Europa.

Wien. Im März 2020, mitten in der ersten globalen Corona-Panik, verkündeten internationale Hacker-Kollektive eine überraschende Waffenruhe: Bis die Welt die Pandemie unter Kontrolle gebracht habe, werde kein einziges Spital und keine Gesundheitseinrichtung mehr angegriffen, versprachen sie. Ein Jahr später ist klar, was vom Ehrenwort der digitalen Gangster zu halten ist – nämlich nichts. Just in dem Jahr, in dem Krankenhäuser, Pharmakonzerne und Impfstofflieferanten ohnedies an der Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiteten, wurden sie von den Cyberkriminellen besonders stark ins Visier genommen, attestiert der aktuelle „X-Force Threat Intelligence Index“ von IBM. Die Folgen waren mitunter tödlich.

Im vergangenen Herbst legten Internet-Erpresser die Uniklink Düsseldorf lahm. Ein Krankenwagen, der auf dem Weg dorthin war, musste umkehren und eine halbe Stunde länger zur nächsten Klinik fahren – die Patientin starb. Im Dezember griffen Hacker bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) wichtige Daten über den damals vielversprechendsten Covid19-Impfstoff von Pfizer und BioNTech ab. Informationen wie diese, direkt aus den Händen der europäischen Zulassungsbehörde, können extrem wertvoll sein für Staaten und Unternehmen, die selbst an der Entwicklung von Impfstoffen arbeiten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.