Die Bundesbahnen präsentierten am Dienstag ihre neuen Nightjets. Vor allem das Klima solle davon profitieren, verspricht man. Solange es schnellere und günstigere Alternativen gibt – Stichwort Billigflüge – wird es der Nachtzug in Europa jedoch schwer haben.
Seit 190 Jahren werden im Siemens-Werk in Wien-Simmering Züge gefertigt. Am Dienstag sollte ein weiterer historischer Moment hinzukommen, waren sich Umweltministerin Leonore Gewessler, ÖBB-Chef Andreas Matthä und Siemens Mobility-Chef Michael Peter einig, als sie die neuen „ÖBB Nightjets“ präsentierten. Ab Ende 2022 sollen die Nachtzüge der nächsten Generation rollen, zunächst auf Verbindungen zwischen Österreich, Deutschland und Italien.
Die ersten 13 Garnituren sind Teil einer 2018 abgeschlossenen Rahmenvereinbarung zwischen Siemens und den ÖBB. Kostenpunkt für die jeweils siebenteiligen Züge: rund 220 Millionen Euro. Geht es nach den Bundesbahnen, sollen bis 2024 weitere 20 Garnituren folgen. Die dafür nötige Zustimmung durch den ÖBB-Aufsichtsrat ist bereits erfolgt. Kosten: weitere 500 Millionen Euro.
Marketing statt Klimaschutz
„Das bedeutet nicht nur mehr Waggons, sondern auch mehr Destinationen und mehr Nachtzug-Linien“, freut sich Gewessler, die sich schon in der Vergangenheit mit Zugreisen nach Brüssel und andere EU-Hauptstädte als Nachtzug-Fan inszenierte. Der Nightjet sei die „beste Option für Reisen zwischen europäischen Metropolen“. Und umweltfreundlich obendrein.