Georgien

Erbitterter Machtkampf in Tiflis

APA/AFP
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Die Regierung verhaftete Oppositionsführer Nika Melia und provozierte neue Proteste. Im Exil arbeitet Ex-Präsident Saakaschwili am Comeback – gegen den Willen des starken Mannes.

Nika Melia wusste, was ihm bevorstand, als sich Georgiens Oppositionsführer mit Getreuen in seinem Büro in Tiflis verbarrikadierte. Ein erster Versuch zur Verhaftung des impulsiven 41-Jährigen, der mit seinem Glatzkopf und der Figur eines Bodybuilders eine durchaus einschüchternde Aura verströmt, war vor einer Woche am Widerstand seiner Anhänger gescheitert und endete für die Regierung in einem Desaster – dem freiwilligen Rücktritt Giorgi Gacharias.

Der Rückzug des Regierungschefs, der die Spannungen in der georgischen Hauptstadt nicht noch weiter anheizen und Massenproteste provozieren wollte, offenbart die Risse in der Regierungspartei Georgischer Traum, die seit neun Jahren die Geschicke des Landes leitet. Sein Nachfolger als Premier, Ex-Verteidigungsminister Irakli Garibaschwili, hatte indes weniger Skrupel. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, und der Festnahme Melias folgte ein Tumult. Innerhalb kurzer Zeit füllte sich das Zentrum von Tiflis mit Demonstranten.

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