Jahresbilanz

Gewinn eingebrochen - Wienerberger zahlt trotzdem stabile Dividende

Wienerberger AG
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Der weltgrößte Ziegelkonzern Wienerberger hat in dem von der Corona-Krise geprägten abgelaufenen Geschäftsjahr Einbußen bei Umsatz und Ertrag verbucht.

Der weltgrößte Ziegelhersteller Wienerberger hat die Coronakrise 2020 mit voller Wucht zu spüren bekommen. Unter dem Strich blieb ein deutlich geringerer Gewinn von 89 Millionen Euro - das waren um fast zwei Drittel weniger als im Jahr davor (249,1 Millionen Euro), wie aus den aktuellen Bilanzzahlen hervorgeht. Der Umsatz verringerte sich aber dank der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie um nur 3 Prozent auf 3,35 Milliarden Euro. Bei der Dividende soll es keine Abstriche geben.

Aufgrund der Lockdowns sei es in zahlreichen Schlüsselmärkten zu oft längeren Unterbrechungen der Geschäftstätigkeiten gekommen. Wienerberger setzte eigenen Angaben zufolge weiter striktes Kostenmanagement und Effizienzsteigerungsmaßnahmen um. Der weltweite Personalstand wurde gegenüber dem Jahr davor von im Schnitt 17.234 auf 16.619 Mitarbeiter gekappt (minus 4 Prozent).

"Wir haben bereits in der Vergangenheit die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um rasch auf unvorhersehbare Ereignisse reagieren zu können", betonte Konzernchef Heimo Scheuch am Mittwoch. "So konnten wir die Krise meistern, konsequent an der Fortsetzung unserer Wachstumsstrategie arbeiten und uns optimal für die Zukunft positionieren." Wienerberger hat sich den Unternehmensangaben zufolge auch im Geschäftsjahr 2020 auf die "Transformation des Produktportfolios" konzentriert - dieses sei weiter optimiert und durch "intelligente Systemlösungen" erweitert worden.

Für das Geschäftsjahr 2021 hat sich das Management zum Ziel gesetzt, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) "unabhängig von den durch Covid-19-bedingten und nach wie vor bestehenden Herausforderungen auf 600 bis 620 Millionen Euro zu steigern und damit auf ein Vorkrisenniveau zurückzukehren". Im abgelaufenen Jahr betrug es 565,6 Millionen Euro (minus 5 Prozent). Nicht bereinigt lag das EBITDA bei 610 Millionen Euro (minus 9 Prozent).

Vor Zinsen und Steuern erzielte Wienerberger 2020 einen Gewinn (EBIT) von 192,5 Millionen Euro - das waren um 47 Prozent weniger als vor Corona. Der Gewinn vor Steuern (EBT) halbierte sich im Jahresabstand auf 148,7 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie (EPS) ging von 2,18 auf 0,79 Euro massiv nach unten. Der Konzern will dennoch eine unverändert hohe Dividende von 60 Cent pro Anteilsschein auszahlen. Das Nettoergebnis war von nicht liquiditätswirksamen Wertberichtigungen im ersten Quartal 2020 beeinträchtigt.

Per Jahresende verfügte Wienerberger über liquide Mittel von 666 Millionen Euro (2019: 129 Millionen Euro). Die Finanzstruktur sei durch den Rückkauf der Hybridanleihe für rund 215 Millionen Euro (Rückführung am 9. Februar 2021) sowie die Emission des ersten Green Bonds weiter verbessert worden. Die Hybridanleihe sei zuvor in der Bilanz als Eigenkapital geführt worden und daher nicht Teil der bisher berichteten Nettoverschuldung gewesen. Trotz dieser Maßnahmen, sowie Ausschüttung der Dividende und Aktienrückkauf, sank die Nettoverschuldung (vor Hybrid) auf 657 Millionen Euro.

Wienerberger ist als Ziegelproduzent (Porotherm, Terca) laut Eigenangaben auch Marktführer bei Tondachziegeln (Koramic, Tondach) in Europa sowie bei Betonflächenbefestigungen (Semmelrock) in Osteuropa. Bei Rohrsystemen (Steinzeugrohre der Marke Steinzeug-Keramo und Kunststoffrohre der Marke Pipelife) zählt sich das Unternehmen zu den führenden Anbietern in Europa. Der Konzern ist global mit 197 Produktionsstandorten aktiv.

(APA)

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