Covid

Gen-Mutation könnte erklären, warum auch jüngere, gesunde Menschen schwer an Covid erkranken

Eine genetische Variation in der Immunabwehr erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf.
Eine genetische Variation in der Immunabwehr erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf.(c) AFP
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Ein Virologen-Team unter der Leitung von Elisabeth Puchhammer-Stöckl hat entdeckt, dass eine genetische Variation in der Immunabwehr die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf erhöht.

Wenn von der Immunabwehr des Körpers gegen das Covid-19-Virus die Rede ist, hört man meist von neutralisierenden Antikörpern (Anm.: die, wie der Name sagt, das Virus „neutralisieren“) oder T-Zellen (Anm.: weißen Blutzellen, die der Immunabwehr dienen). Selten jedoch ist von NK-Zellen die Rede.

Diese natürlichen Killerzellen werden in einer Frühphase der Erkrankung aktiv und spielten bisher vor allem in der Tumorforschung eine Rolle. Ihre Funktion bei der Abwehr von Viren ist hingegen noch wenig beleuchtet. Eine Forschergruppe des Zentrum für Virologie der MedUni Wien unter der Leitung von Elisabeth Puchhammer-Stöckl zeigte in Kooperation mit Ärzten aus der Klinik Favoriten nun jedoch, dass genetische Veränderungen bei den NK-Zellen einen Einfluss auf die Schwere einer Covid-Erkrankung haben.

Bei etwa vier Prozent der Bevölkerung fehlt nämlich der aktivierende Rezeptor NKG2C, der auf der Oberfläche der NK-Zellen sitzt. Bei rund 30 Prozent ist der Rezeptor nur teilweise vorhanden. Dieser Rezeptor aber interagiert mit den von dem Virus befallenen Zellen und löst letztlich deren Zerstörung aus. Fehlt er, ist die Abwehr von verschiedenen Viren (etwa bestimmten Herpes-Viren) also gestört – und eben auch jene des Sars-Cov-2. Denn wie die Forscher festgestellt haben, fehlt der Rezeptor insbesondere Covid-Patienten, die auf der Intensivstationen behandelt werden mussten. Die Mutation ist dabei unabhängig von Alter und Geschlecht.

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