Zulieferindustrie

Continental will Vitesco schuldenfrei von der Leine lassen

Der Aufsichtsrat des Autozulieferers soll am 16. März die vom Vorstand beschlossene Abspaltung der Antriebssparte absegnen.

Der Autozulieferer Continental will seine Antriebssparte Vitesco einem Insider zufolge weitgehend schuldenfrei in die Eigenständigkeit entlassen. "Bei einem Spin-off soll der abgespaltene Teil auch die Chance bekommen, entsprechend eigenständig zu agieren", sagte eine Person mit Kenntnis der Abläufe. Das beinhalte, dass man dort eine vernünftige Finanzierung auf die Beine stelle. Der Aufsichtsrat soll am 16. März die vom Vorstand beschlossene Abspaltung absegnen, bevor die Aktionäre auf der Hauptversammlung Ende April darüber abstimmen. Continental äußerte sich nicht dazu. Ende September lagen die Netto-Finanzschulden des Dax-Konzerns bei 4,9 Milliarden Euro, ein Teil davon wäre auf Vitesco entfallen. Die "Wirtschafts-Woche" hatte als Erste darüber berichtet.

Continental hatte bereits im Herbst 2019 entschieden, die Anteile an Vitesco an die Aktionäre zu verteilen und damit auf alle Einnahmen aus dem Börsengang zu verzichten. Die Transaktion wurde wegen der Corona-Krise auf Eis gelegt und soll nun, da die Aussichten sich verbessert haben, in der zweiten Jahreshälfte nachgeholt werden. Bei einer vollständigen Abspaltung entspricht die Aktionärsstruktur von Vitesco zunächst der von Continental.

Das heißt, jeder Conti-Aktionär bekommt zu einem Papier des Dax-Konzerns eine Vitesco-Aktie ins Depot gebucht. Größter Vitesco-Aktionär ist dann der fränkische Zulieferer Schaeffler, der 46 Prozent an Conti hält. Continental hat sein Geschäft mit der Technik für Verbrennungsmotoren und dem Elektroautogeschäft in Vitesco zusammengefasst. 90 Prozent des Umsatzes macht Vitesco mit Verbrennertechnik, die durch den beschleunigten Wechsel in die Elektromobilität unter Druck steht.

(Reuters)

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