USA/Saudi-Arabien

Biden stellt Saudi-Kronprinzen als „Paria“ bloß

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Mohammed bin Salman im Visier: Washington macht den Geheimdienstbericht über das Mordkomplott an Jamal Khashoggi publik. In Abkehr zur Trump-Ära lässt Präsident Biden das Königreich die neue Härte spüren.

Der Präsident ließ sich lang Zeit mit seinem Anruf in Riad. So lang, dass sich in der saudischen Hauptstadt – wie zuvor schon in Jerusalem – Nervosität breitmachte über die Prioritäten des Verbündeten in Washington. Via Pressesprecherin ließ Joe Biden überdies ausrichten, dass er nicht mit Mohammed bin Salman (MbS), dem Kronprinzen und De-facto-Herrscher, sprechen werde, sondern mit König Salman, dem siechen 85-jährigen Vater. Eine Geste der Degradierung für MbS, den forschen Verteidigungsminister. Mit ihm telefonierte sein US-Kollege, Pentagon-Chef Lloyd Austin.

Was Biden dem Regenten mitzuteilen hatte, war ein heikler diplomatischer Akt – und eine offene Bloßstellung des Kronprinzen. Denn Washington macht einen Geheimdienstbericht samt Hinweis auf Privatjets und einem Abhörprotokoll bis ins Zentrum der Macht in Riad publik, der kaum Zweifel daran lässt, dass MbS als Drahtzieher hinter dem Mordkomplott an Jamal Khashoggi steckt.

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