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Wohnen im Hochhaus – Imagewandel & Wohngefühl

Skyline von Wien.
Skyline von Wien.(c) Getty Images (CHUNYIP WONG)
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Teil 2. Warum werden Wohnhochhäuser beliebter? Wie wichtig ist die Lage? Immobiliendienstleister Engel & Völkers Wien hat sich mit dem Thema befasst.

Das Wohnhochhaus galt lange Zeit als unpopulär und stand nicht im Fokus der Wiener Wohnungswirtschaft. Was führte nun zum Imagewandel? Denn ein Großteil der von Immobiliendienstleister Engel & Völkers Wien befragten Kunden, kann sich das Wohnen im Hochhaus gut vorstellen. Dabei spielen die Lage, die Anonymität und Attribute wie der Ausblick eine große Rolle. Und genau hier setzen die Architekten heutzutage an: Sie wollen durch die Architektur den Hochhäusern das Image der anonymen Hochhaussiedlungen nehmen. Entstehen sollen vielfältige Wohnungstypen für die unterschiedlichen Ansprüche der Bewohner - für Singles, Familien und Ältere.

Was macht das Wohnen im Hochhaus attraktiv?

  1. Fitness- und Wellnessangebote
  2. Einkaufsmöglichkeiten im Erdgeschoß
  3. Gastronomie
  4. 24-Stunden besetzte Lobby
  5. Co-Working-Spaces

(Quelle: E&V Wien)

Künftige Bewohner bevorzugen „kurze Wege“ und das Wohnen in unmittelbarer Nähe attraktiven Orten wie Kultur- und Gesellschaftseinrichtungen sowie dem Arbeitsplatz. Da sie die weiten Wege scheuen, hat die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr eine große Bedeutung.

Gemischte Nutzung

Weltweit und insbesondere im deutschsprachigen Raum ist ein Trend zur gemischten Nutzung festzustellen. Eine Mischform zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Büro-, Hotel- und Wohnnutzung aus. Die zunehmende Flächenknappheit und der große Bedarf an Wohnfläche zwingt die Projektentwickler umzudenken. Anstatt reiner Bürotower, sogenannter single-use-Projekte, rücken nun die multi-use-Projekte oder Mischnutzungen in den Fokus.

Die Mischform muss nicht nur aus Büro- und Wohnnutzung bestehen. Die Kombination aus Hotel und Wohnen ist ähnlich attraktiv. Gerade im hochpreisigen Segment schätzen die Kunden die Mischung aus der eigenen Wohnung und des Services eines Hotels. Ob es darum geht eigene Gäste dort unterzubringen oder die Dienstleistungen, wie Catering, Spa oder Concierge zu nutzen. Von dem einfachen Nebeneinander im Hochhaus kann diese Form der Mischnutzung bis zum hotelgemanagten Apartment gehen. Einige Hotelgruppen, wie beispielsweise das Mandarin Oriental in Wien arbeiten an der Umsetzung dieses Konzepts.

Privatsphäre

Das Thema der Privatsphäre war für knapp 80 Prozent der von E & V Wien Befragten entscheidend für die Wahl des Hochhauses als Wohnalternative. Dass Hotelgäste, Büronutzer und Wohnungsmieter sich nicht in die Quere kommen ist ein entscheidender Faktor der Mischnutzung. Eine Lösung könnte sein, das Entrée der verschiedenen Nutzungsformen auf mehreren Etagen zu verteilen oder getrennte Zugänge und Lobbys zu planen. Auch die technologische Weiterentwicklung im Bau von solchen Towern hilft: App-gesteuerte Hauszugänge lotsen Wohnungsnutzer und ihre Gäste in das richtige Stockwerk.

Ein Großteil der insgesamt 200 Befragten gaben an, dass sie eine gemischte Nutzung nicht stören würde. Nur sechs Prozent sprachen sich gegen die Mischnutzung mit Büroflächen aus, knapp 22 Prozent waren sich unsicher, wohingegen fast 72 Prozent angaben, sich von einer Büronutzung nicht stören zu lassen.

Auf einen Blick

John Philipp Niemann, Geschäftsführer Engel & Völkers Wien (E & V Wien) hat im Rahmen einer Kundenbefragung analysiert, was die Wiener Bevölkerung heute vom Wohnen im Hochhaus hält. Dafür wurden über 200 willkürlich ausgewählte Kunden nach deren Meinung gefragt.

> > > Die Ergebnisse der Hochhaus-Studie gibt es freitags im Immobilien-Newsletter und auf DiePresse.com/Immobilien.

> > > Serie, Teil 3: Nächstes Mal geht es um Immobilieneigentum und Wohngrößen in Hochhäusern.

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