Die Ich-Pleite

Freundinnentreffen mit Maske

Carolina Frank
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"Die Schönheitsoperationen sollen ja durch den Lockdown total boomen“, bringt meine Freundin Eva neulich ins Gespräch.

Neulich beim Freundinnentreffen mit Masken erzählt Eva: "Nach dem letzten Onlinemeeting sagt meine Kollegin, ich soll mir einen Seidenschal kaufen, damit man beim Zoomen meine Halsfalten nicht so sieht!" "Du hast ja gar keine Halsfalten!", rufe ich, obwohl man es durch den dicken Wollschal genau genommen nicht sagen kann. "Das ist nicht die richtige Antwort", mahnt Kathi. "Das geht dich nichts an, hätte sie sagen sollen."

"Das stimmt!", nicke ich. "In der Früh hab ich so tiefe Schatten unter den Augen, dass ich meine Espressotasse darin versenken könnte", beharrt Eva. "Ich bitte dich!", ruft Kathi, "schau halt beim Zoomen die andern an." "Wen denn? Meinen Chef vielleicht?", grummelt Eva. "Dann bekomme ich auch noch Stirnfalten!" "Ich stelle den Laptop immer auf einen Stoß Bücher", erkläre ich. "Von oben sieht man die Halsfalten weniger." "Aber dafür die Tränensäcke mehr", mault Eva. "Nicht, wenn man das Deckenlicht dimmt." Kathi schüttelt missbilligend den Kopf.

"Die Schönheitsoperationen sollen ja durch den Lockdown total boomen", sagt Eva nach einer Weile. "Pff!", macht Kathi. "So etwas würde ich nie machen lassen!" "Ich auch nicht", pflichte ich ihr eilig bei. "Geliftete Gesichter schauen furchtbar aus." "Genau!", nickt Kathi. "Ich finde, das kommt ganz darauf an", wirft Eva errötend ein. Vielleicht klingt es ein kleines bisschen störrisch. Und möglicherweise hat sich auch ihre Haut oberhalb der Maske rosa gefärbt. Kathi kneift die Augen zusammen. "Nimm doch einmal deine Maske ab!" Eva tut es. Wir starren ihr ins Gesicht. "Du schaust super aus!", behaupte ich. "Die blauen Flecken sind sicher bald verschwunden!", grinst Kathi. "Und fürs Zoomen kannst du dir ja einen Seidenschal kaufen."

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