Uhren

Innovation im Uhrenwald

Entschleunigung. Bei der neuen "Rado True Thinline Stillness" spielt Zeit eine untergeordnete Rolle.
Entschleunigung. Bei der neuen "Rado True Thinline Stillness" spielt Zeit eine untergeordnete Rolle.beigestellt
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Der Zeit ein Schnippchen schlagen möchte die Uhrenfirma Rado gemeinsam mit der Trendforscherin Li Edelkoort in Form eines bemerkenswerten Uhrenentwurfs.

Gerade in Tagen wie diesen gäbe so mancher wohl viel darum, in die berühmte Kristallkugel blicken zu dürfen. Gefunden hat diese Kugel noch niemand. Dennoch gibt es Menschen, die unter der Jobbezeichnung "Trendforscher" oft etwas näher an sie herankommen bzw. an das, was da auf uns zukommen kann. Oder sagen wir besser "könnte". Eine berühmte Vertreterin dieser Zunft ist die Holländerin Li Edelkoort, die sich seit Jahrzehnten Gedanken darüber macht, wie wir in Zukunft arbeiten, wie wir einkaufen oder miteinander kommunizieren.

Premiere. Die renommierte Trendforscherin Li Edelkoort hat erstmals eine Uhr entworfen.
Premiere. Die renommierte Trendforscherin Li Edelkoort hat erstmals eine Uhr entworfen.beigestellt

Auch die Uhrenmarke Rado tauscht sich wie viele internationale Unternehmen seit Langem mit der Trendvorhersagerin, Publizistin und Kuratorin aus. Dies führte zu einer Kooperation, die das Zeug zum Hingucker in Sachen Uhrenneuheiten hat, denn es ist gar nicht so leicht, die Zeit von dem vernebelt wirkenden, monochromen Stück mit der Bezeichnung "Rado True Thinline Stillness" abzulesen.

Rückzug und Einfachheit. Nun mögen sich manche fragen, was sich die 70-jährige Edelkoort bei diesem Stück gedacht hat. Grundlegende Gedanken, und genau dafür wird die Dame bezahlt, liegen in der Erkenntnis der Forscherin, dass sich "die Menschen Zeit nehmen, um den Sinn von Leben und Arbeit zu hinterfragen, um über Rückzug und Einfachheit nachzudenken, über Gemeinsamkeit und Komplexität", so Edelkoort. Die Uhr, an der zwei Jahre lang getüftelt wurde, ist in einem fünf Millimeter dicken warmweißen Keramikgehäuse mit 39 Millimeter Durchmesser untergebracht und soll, so Trendorakel Edelkoort, dabei helfen, jeden Tag aufs Neue zu genießen und mehr Stille und Bedeutsamkeit in die Momente des Alltags zu bringen.

Es geht auch darum, der Zeit etwas Abstraktes, Flexibles zu verleihen, gerade um sie sich bewusster zu machen. Das Ergebnis ist trotz ihrer Funktionalität sozusagen das Gegenteil einer Bahnhofsuhr. Ihr Geschenk soll nicht in erster Linie Pünktlichkeit, sondern vielmehr Stille sein. Mit dieser Stille möchte Edelkoort auch das Bewusstsein unterstreichen, dass Menschen mehr und mehr bereit sind, sich vom stressigen Konsumwahn zu befreien vielleicht eine der positiven Nebenwirkungen der weltweiten Coronakrise. Wer mit diesen Gedanken, dieser "Vorstellung" von Zeit d'accord geht, der ist mit der neuen Rado und ihrem farblich passenden Keramikband gut beraten. Wem es weiterhin ein Bedürfnis ist, pünktlich wie die sprichwörtliche Eisenbahn zu sein, der darf zumindest zwinkern im Angesicht dieser Innovation im Uhrenwald.

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