Nordische WM

Ein Seriensieger lässt sich nicht ausbremsen

NORDIC SKIING - FIS Nordic World Ski Championships Oberstdorf 2021
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Kombination. Jarl Magnus Riiber erfüllt seine Favoritenrolle im Einzel und stürmt zu Gold. ÖSV-Juwel Johannes Lamparter läuft lang mit – und wird Siebenter.

Oberstdorf. Es war nicht anders zu erwarten: wer in dieser Saison sieben Rennen gewonnen hat, zweimal en suite Gesamtweltcupsieger ist und auch beim „Triple“ in Seefeld die Krone davontrug, der lässt sich auch bei der WM auf der Zielgeraden nicht aufhalten. So sehr sich der Finne Ilkka Herola im ersten Kombinierer-Event in Oberstdorf mühte und im 10-km-Rennen bis wenige Meter vor dem Ziel mithalten konnte, der Norweger Jarl Magnus Riiber war schneller.

Der 23-Jährige aus Oslo stürmte zur Titelverteidigung und feierte sein drittes WM-Gold. Herola schmückt Silber, Bronze ergatterte Jens Lurås Oftebro. Der als Vierter in die Loipe gestartete Johannes Lamparter wurde Siebenter, zwei Runden lang hatte der 19-jährige Tiroler mitgehalten. Lukas Greiderer wurde Achter. Martin Fritz (21.) und Lukas Klapfer (22.) kamen nicht ins Spitzenfeld.

Mix aus Gefühl und Speed

Riiber ist seit Jahren der Dominator dieser Sportart, die aus Feingefühl beim Skispringen und Kraft im Langlauf ihre Besten wählt. Springt er optimal, ist er in der Loipe schnell vorn weg. Landet er nur mittelmäßig, müssen sich alle anderen gehörig tummeln, um seinen Skatingschritten noch zu entkommen. In Oberstdorf fackelte der Gewinner von 34 Weltcuprennen auch nicht lang, zu abgebrüht ist er als Autorität auf den schmalen Skiern.

Das Einzel war nur ein erster Vorgeschmack: es muss damit gerechnet werden, dass Riiber auch im Team und von der Großschanze allen auf und davon laufen wird. Daran sollten sich auch die Schützlinge von Christoph Eugen orientieren. Dann könnten sie, wie Herola, der Finnlands erste Kombinierer-Medaille seit Sapporo 2007 gewann, von seinem Sog profitieren. Und Riibers großes Ziel? Natürlich: Er will Bjarte Engen Viks WM-Rekord mit fünf Goldenen einstellen.

Auch Frauen kombinieren

Zwölf Jahre nach den Skispringerinnen geben heute (10/15.30 Uhr, live ORF1) die Kombiniererinnen ihre WM-Premiere. Auch sie steigen mit einem Einzelbewerb von der Normalschanze in das Geschehen ein, abgeschlossen wird die Konkurrenz mit einem 5-km-Langlauf. Österreich tritt mit Lisa Hirner, Sigrun Kleinrath, Annalena Slamik und Claudia Purker an.

Favoritinnen sind jedoch andere. Die Amerikanerin Tara Geraghty-Moats, die Norwegerin Gyda Westvold Hansen oder die Japanerin Anju Nakamura. ÖSV-Chefcoach Bernhard Aicher sieht dieses Trio voran. „Die sind sehr, sehr schwer zu biegen, da sie sowohl auf der Schanze wie auf der Loipe sehr stark sind“, erklärte er. „Ein paar große Namen haben im Sprungtraining gewackelt. Da sieht man, dass der Druck an keinem der Mädels spurlos vorübergeht.“ (fin)

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