Zeichen der Zeit

Noble Namen für die Damen

Mit spärlichen Gesten: Eva Schmidts Erzählungen auf der Suche nach dem Geheimnis hinter dem Offensichtlichen.

Den voyeuristischen Augenblick kennt jeder: Im Vorbeigehen beobachtet man im Garten eines Hauses ein paar Personen. Was geschieht da? Handelt es sich um einen Kampf? Um eine Umarmung? Man kann es sich nicht erklären. Oder man blickt in eine gegenüberliegende Wohnung, die Vorhänge sind zurückgezogen, ja, da ist jemand zu sehen, ein Mann, eine Frau, was treiben die gerade? Doch man kann nur sehr wenig erkennen, eine Geschichte lässt sich nicht erzählen. Oder vielleicht doch?

Für die in Bregenz lebende Schriftstellerin Eva Schmidt wird es in dem Moment, in dem wir bereits die Geduld verloren haben, erst interessant. Das beweist aufs Neue ein Band mit Erzählungen, die raffiniert mit Aussparung und Verkürzung operieren. Welches Geheimnis, fragt sich die Autorin, könnte hinter einer Miniatur-Szene verborgen sein? Klar, es gehört zum System des Rätsels, dass manche Fragen unbeantwortet bleiben.

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