Interview

Barbara Teiber: „Primär Home-Office ist nicht erstrebenswert“

Beim Home-Office-Gesetz habe es „Fouls“ der Regierung an der Arbeitnehmerseite gegeben, sagt GPA-Chefin Barbara Teiber.
Beim Home-Office-Gesetz habe es „Fouls“ der Regierung an der Arbeitnehmerseite gegeben, sagt GPA-Chefin Barbara Teiber.Clemens Fabry
  • Drucken

Barbara Teiber leitet die größte Teilgewerkschaft GPA. Der „Presse“ erklärt sie, warum sie zum Thema Kurzarbeit etwas anders steht als der Arbeitsminister und der AMS-Chef. Zur Finanzierung der Krisenkosten will sie Vermögende zur Kasse bitten.

Die Presse: 2018 sagten Sie, die Regierung sei die Erfüllungsgehilfin von Industriellenvereinigung und Wirtschaftskammer. Nun scheint es, dass Regierung und Sozialpartner in der Krise näher zusammengerückt sind. Oder täuscht dieser Eindruck?

Barbara Teiber:Ja, die Zusammenarbeit ist stärker. In der Krise hat man auf die Sozialpartnerschaft zurückgegriffen, weil sie Lösungen bringt. Es fragt sich halt, ob die Regierung auch nach der Krise mit der Arbeitnehmerseite Kontakt hält und auf ihre Expertise zurück- greift. Wenn es um die Gestaltung der Zukunft geht.

Derzeit sind also noch Flitterwochen, aber der Streit steht schon vor der Tür?

Wir bringen ja auch Lösungen zustande. Aber auch beim Home-Office-Gesetz hat es Fouls gegeben. Wir haben uns daran gehalten, dass wir in der Verhandlungsphase nichts nach außen geben. Das Finanzministerium hat sich ewig Zeit gelassen und pochte darauf, dass man mindestens 42 Tage im Jahr im Home-Office sein muss, um Werbungskosten geltend machen zu können. Das wäre für viele nur schwer zu erreichen gewesen. Wir konnten das noch korrigieren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.