TV-Notiz

Starmania« ist zurück: Bunter, aber braver

Starmania 21
Starmania 21(c) ORF (Hans Leitner)
  • Drucken

Die ORF-Castingshow feierte am Freitagabend ein Comeback. Warum auch nicht? Das TV braucht Shows, gerade jetzt.

Wie Menschen in der Öffentlichkeit bewertet werden, hat sich verändert in den zwölf Jahren seit der letzten von bisher drei „Starmania“-Staffel 2009. Der Umgang ist einen Tick vorsichtiger geworden, das spürt man auch beim Comeback der ORF-Castingshow am Freitagabend als „Starmania 21“. Die Jury ist nicht mehr mit mächtigen Musikproduzenten oder Managern besetzt (auch Staatsopern-Direktor Bodgan Roščić war einst darunter). Sondern mit zwei Musikerinnen und einem Musiker: der österreichischen Singer-Songwriterin Ina Regen, dem Berliner Sänger Tim Bendzko und der Münchner Rapperin Nina Sonnenberg, besser bekannt als Rapperin Fiva. Das Trio ist – wie soll man es anders sagen? – nett.

Sie solle sich abseits der Öffentlichkeit „noch ein wenig entwickeln“, sagt Regen zu Kandidatin Anja, die rausfliegt. Dass Regen kurz befürchtete, die Wienerin Juliva könne sich versingen, und „das wäre dann schmerzhaft geworden“ nennt sie „harte Worte“. Moderatorin Arabella Kiesbauer erklärt selbst die unvorteilhaften Bühnen-Outfits für gelungen. Die jungen Sänger brauchen keine Angst vor Aburteilung à la Dieter Bohlen haben, auch wenn nur ein Teil von ihnen weiterkommt.
„Was hier passiert, ist eigentlich ganz leicht erklärt“, versprach Kiesbauer, die souverän wie gewohnt durch die Sendung führte. Die Betonung liegt auf „eigentlich“: Das Prozedere der Show ist kompliziert und teils intransparent. Die Sendung am Freitag war eine von vier Auftaktepisoden, in denen je 16 Kandidaten antreten. Die Jury wählt je acht von ihnen für Semifinalshows aus. Auch bei diesen wird die Jury entscheiden. Erst in den Shows ab 23. April darf das Publikum mitstimmen. Im Finale am 7. Mai dafür gleich dreimal. Außerdem gibt es „Star-Tickets“, „Jury-Tickets“,. . . Egal, Kiesbauer wird das schon erklären. Am Ende der ersten Show wählte die Jury zwölf weiter. Doch es gibt nur acht Plätze im Semifinale, also stimmte die Jury noch einmal ab. So kann die Show Spannung aufbauen und noch eine Werbepause verkaufen: Kiesbauer las (wie damals!) Namen von Kärtchen ab und ließ sich Zeit dabei.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.