Mehr Neuinfektionen, Öffnungen sehr unsicher

Corona. Epidemiologin Schernhammer rät von Lockerungen ab, die Situation sei „sehr komplex“, eine Prognose derzeit nicht möglich.

Wien. Die Coronazahlen in Österreich nehmen eine besorgniserregende Entwicklung. Mit 2457 Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Samstag gab es einen markanten Zuwachs, wie der Vergleich zum Samstag zuvor deutlich macht: Da lag die Zahl der Neuinfektionen bei 1877. Mittlerweile liegt die durchschnittliche tägliche Zahl der Neuinfizierten bezogen auf die vergangenen sieben Tage bei 1969. Ob damit die von vielen ersehnten sachten Öffnungsschritte in der Gastronomie und im Tourismus sowie im Sport und in der Kultur kommen werden, über die am Montag die Bundesregierung beraten wird, scheint fraglich. Epidemiologin Eva Schernhammer wird der Regierung am Montag jedenfalls vorerst von Lockerungen abraten. Die Situation sei „sehr komplex“, die weitere Entwicklung vorherzusagen sei nicht möglich.

Weitere Öffnungen könnte man guten Gewissens nur bei stabilen Infektionszahlen und der Gewissheit ankündigen, „dass das auch so bleibt“, so Schernhammer. Auch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sprach sich am Samstag klar gegen Lockerungen aus.

Eine Neuerung soll der Montag aber bringen: Die Abgabe der kostenfreien Corona-Selbsttests startet in Apotheken. Vorerst stehen Kits für 600.000 Personen zur Verfügung, jeder Versicherte erhält fünf Tests pro Monat. Ausgeschlossen sind allerdings Bürger, die sich von ELGA oder vom Service E-Medikation abgemeldet haben sowie nicht krankenversicherte Personen. Die Ärztekammer kritisierte diese Ausschlusskriterien am Samstag scharf. ⫻

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2021)

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