Kommunalwahlen

Kärnten-Wahl: Scheider und Köfer schaffen es in die Stichwahl

Wählen in Kärnten, während der Pandemie
Wählen in Kärnten, während der Pandemie APA/GERT EGGENBERGER
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In Klagenfurt bekommt es Amtsinhaberin Luise Mathiaschitz-Tschabuschnig mit ihrem Vorgänger Christian Scheider zu tun. In Spittal an der Drau steht Gerhard Köfer vor dem Comeback.

Die größte Überraschung der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Kärnten lieferte am Sonntag Gerhard Köfer, von 1997 bis 2013 SPÖ-Bürgermeister von Spittal an der Drau, nun Chef des Team Kärnten: Nach dem vorläufigen Endergebnis liegt die Nachfolgepartei des Team Stronach mit 31 Prozent nicht nur knapp vor der SPÖ – Köfer schaffte es auch in die Stichwahl gegen Amtsinhaber Gerhard Pirih (SPÖ).

Eine Stichwahl wird es auch in Klagenfurt geben, nämlich zwischen Bürgermeisterin Luise Mathiaschitz-Tschabuschnig (SPÖ) und ihrem Vorgänger Christian Scheider, der im Streit die FPÖ verlassen hat und nunmehr für das Team Kärnten antrat. 2015 hatte Mathiaschitz vom Absturz der Freiheitlichen auf Landesebene profitiert und Scheider aus dem Amt gedrängt. Auf Gemeinderatsebene bahnte sich in Klagenfurt ein Sieg der SPÖ an, klar vor dem Team Kärnten, das wiederum deutlich vor der ÖVP und den Freiheitlichen lag. Das endgültige Ergebnis wird allerdings erst am Montag vorliegen.

Der Grund sind die Wahlkarten. In ganz Kärnten wurden 105.612 ausgegeben, so viele wie nie zuvor. In Klagenfurt etwa wurden 10.113 Wahlkarten beantragt, in Villach sogar 10.570. In der zweitgrößten Stadt Kärntens deutete am Sonntagabend alles daraufhin, dass die SPÖ auf etwa 50 Prozent zulegen und Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) ohne Stichwahl im Amt bestätigt wird.

Auch in St. Veit/Glan gewann die SPÖ stark dazu, sie kam auf vorläufig 61,5 Prozent. Ändert sich der Trend mit den Wahlkarten nicht substanziell, wird SPÖ-Kandidat Martin Kulmer im ersten Anlauf Bürgermeister. In Hermagor dagegen steht Stadtchef Siegfried Ronacher (SPÖ) eine Stichwahl bevor. Er musste sich mit 38,8 Prozent begnügen, während ÖVP-Kandidat Leopold Astner 42,4 Prozent holte. Die SPÖ (37,7 Prozent) beklagte ein leichtes Minus, die ÖVP freute sich über ein Plus (auf 37,5 Prozent).

In Lendorf im Bezirk Spittal an der Drau stürzte ÖVP-Kandidat Herbert Hartlieb um 23,7 Prozent ab, SPÖ-Bürgermeisterin Marika Lagger-Pöllingeer legte hingegen um fast 20 Prozent auf 69,3 Prozent zu. In Kötschach-Mauthen hielt die SPÖ den Bürgermeister: Josef Zoppoth verlor zwar zweistellig, kam aber trotzdem auf mehr als 66 Prozent. ÖVP-Konkurrent Christoph Zebedin legte zweistellig auf 33,6 Prozent zu. In Kirchbach im Gailtal muss FPÖ-Bürgermeister Hermann Jantschgi in die Stichwahl, er verlor mehr als neun Prozent und kam nur auf 39,1. Sein Konkurrent in zwei Wochen ist SPÖ-Mann Markus Salcher, er kam auf 45,49 Prozent.

Gurk: Freiheitlich auch nach Kampl

Gurk, wo Langzeit-Bürgermeister Siegfried Kampl nicht mehr angetreten ist, bleibt hingegen freiheitlich. Siegfried Wuzella schaffte es mit 56,26 Prozent im ersten Anlauf. Der ehemalige SPÖ-Politiker Karl Markut, der zum Team Kärnten gewechselt ist, gewann die Bürgermeisterwahl in St. Georgen im Lavanttal klar mit 62 Prozent der Stimmen.

In der zweisprachigen Gemeinde Zell Pfarre/Sele Fara (Bezirk Klagenfurt-Land) feierte die slowenische Einheitsliste/Enotna lista 40,1 Prozent – ein Plus von 5,9 Prozentpunkten. Die SPÖ verlor die absolute Mehrheit und kommt nur noch auf 48,7 Prozent. Allerdings verteidigte SPÖ-Bürgermeister Heribert Kulmesch seinen Sessel.

(APA/Red. )

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