Börsegang

Kryptobörse Coinbase bringt Aktien gleich direkt an Börse

Kryptobörse Coinbase
Kryptobörse Coinbase(c) imago/ZUMA Press (Manuel Romano)
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Auch Spotify und Slack sind über eine Direktplatzierung an die Börse gegangen.

New York. Ein Börsegang ist normalerweise ein aufwendiges Unterfangen: Man muss auf Roadshows potenzielle Investoren ansprechen. Investmentbanken loten aus, welchen Preis die Käufer zu zahlen bereit sind. Dann gibt es eine Zeichnungsfrist, innerhalb derer man junge Aktien erwerben kann. Und einige Tage später werden die Aktien dann erstmals an der Börse gehandelt.

Coinbase geht anders vor. Die größte US-Handelsplattform für Kryptowährungen wie Bitcoin will ihre Aktien direkt an die New Yorker Tech-Börse Nasdaq bringen. Coinbase erzielte 2020 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro), mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Das kalifornische Unternehmen schaffte es zudem in die schwarzen Zahlen, unterm Strich machte es einen Gewinn von 322 Millionen Dollar, nach einem Verlust von 30 Millionen im Jahr davor. Coinbase hat nach eigenen Angaben 43 Millionen Nutzer, von denen 2,8 Millionen mindestens einmal im Monat Transaktionen durchführen.

Coinbase hatte bereits im Jänner eine sogenannte Direktplatzierung bei der SEC beantragt. Dabei werden die Papiere ohne Begleitung durch Investmentbanken und ein vorheriges Preisbildungsverfahren direkt an die Börse gebracht. Mit dieser eher ungewöhnlichen, aber kostengünstigeren Variante waren zuvor schon andere größere Firmen wie der Musikdienst Spotify oder die Bürochat-App Slack erfolgreich.

Coinbase hat damit die Weichen für die Premiere einer großen US-Bitcoin-Börse auf dem öffentlichen Kapitalmarkt gestellt. Wann genau es so weit sein soll, ist allerdings weiter unklar. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.03.2021)

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