Wahrnehmung

Wie Farben auf uns wirken

Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern sichern uns das Überleben. Sie lenken uns, transportieren Werte, beeinflussen unser Verhalten. Über die Macht der Farbe - und wie wir sie gezielt einsetzen können.

Wir sehen schwarz, schauen durch die rosarote Brille, versprechen einander das Blaue vom Himmel. Wir ärgern uns grün und blau, kommen einfach auf keinen grünen Zweig. Wir kennen die Bedeutung der roten Karte, werden gelb vor Neid, machen hier und da auch einmal blau, geben uns nicht gern mit Dingen zufrieden, die noch nicht das Gelbe vom Ei sind, aber sind beruhigt, wenn alles im grünen Bereich ist.

Farben sind, weil sich Wahrnehmung und Sprache immer gegenseitig beeinflussen, aber weit mehr als nur ein Teil unserer Sprache und somit unserer Realität. "Sie machen eigentlich unsere ganze Lebenswirklichkeit aus, sie sind der Stoff, aus dem die Welt um uns herum besteht", betont Axel Buether, Farbforscher und Autor von "Die geheimnisvolle Macht der Farben". Farben sind so allgegenwärtig, dass wir sie für selbstverständlich ansehen. "Aber mindestens 60 bis 80 Prozent der Gehirnaktivität hat tatsächlich mit Farben zu tun", so Buether, der an der Bergischen Universität Wuppertal visuelle Kommunikation lehrt. Sie wirken unbewusst auf uns ein, lenken uns, steuern uns im Tun, Fühlen und Sein. Wir unterschätzen oft die Bedeutung von Farben - und die Wirkung, die sie auf unser Leben haben. Denn weiß man um ihre Wirkung, kann man sie gezielt einsetzen.

Biologisch vererbt oder kulturell erlernt

Farben faszinieren die Menschheit seit Hunderten von Jahren. Bereits Aristoteles soll Überlegungen zu ihnen angestellt haben, Goethe hat sich im Rahmen seiner Farbenlehre mit ihnen beschäftigt, Newton ging der Brechung und den Farben des Lichtes nach. Er fand heraus, dass bei der Brechung von weißem Licht ein sichtbares Spektrum farbigen Lichts entsteht - die Farben des Regenbogens: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Heute geht man von rund zehn Millionen Farbnuancen aus, zwischen denen der Mensch differenzieren kann. Die Botschaften, die sie übermitteln, verarbeitet er unbewusst.

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