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Türkische Wirtschaft im Vorjahr trotz Corona gewachsen

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Die Türkei hat im Coronajahr 2020 als eines der wenigen Länder ein Wirtschaftswachstum geschafft.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im Vorjahr in der Türkei um 1,8 Prozent zu, wie aus den am Montag veröffentlichten amtlichen Daten hervorgeht. Von den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) hat nur noch China ein Plus ausgewiesen, das mit 2,3 Prozent sogar noch etwas höher ausfiel.

Die Türkei hat ihr vergleichsweise gutes Abschneiden vor allem einem Kreditboom zu verdanken: Die staatlichen Banken haben ihre Darlehensvergabe in der zweiten Jahreshälfte nahezu verdoppelt. Das hat allerdings seinen Preis: Der Kurs der Landeswährung Lira fiel auch wegen der Politik des billigen Geldes im vergangenen Jahr auf immer neue Rekordtiefs.

Das wiederum kurbelte die Teuerung an, da viele Waren im Ausland gekauft werden müssen. Die Inflationsrate kletterte zeitweise auf 15 Prozent. Die Erholung sei "unausgewogen und verschärfte letztlich einige der externen Schwachstellen des Landes", mahnte deshalb Analyst Jason Tuvey vom Analysehaus Capital Economics.

Die Aktivitäten des Finanzsektors wuchsen im vergangenen Jahr um mehr als 21 Prozent. Andere Dienstleistungen - zu denen der für die Türkei wichtige Tourismus gehört - schrumpften dagegen um 4,3 Prozent. Auch der Bausektor, ein Wachstumsmotor in den vergangenen Jahren, sank um 3,5 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass die türkische Wirtschaft trotz einer restriktiveren Geldpolitik in diesem Jahr um rund fünf Prozent wachsen wird.

(APA/Reuters)

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