Hintergründig. Grautöne an den Wänden sorgen für strahlende Farbkontraste.
Wohntrends

Trends fürs Daheimsein: Mit der Stadt aufs Land

Neues Refugium, neue Farben, alte Möbel. Zweckentfremdet, wieder aufgelegt oder recycelt. Trends fürs Daheimsein.

Plötzlich wird alles anders. Weil sich unser gewohntes Leben im vergangenen Jahr grundlegend auf den Kopf gestellt hat, werden nun oft jene Veränderungen in die Tat umgesetzt, die davor immer wieder aufgeschoben wurden. Es fehlte "davor" oft die Motivation oder der Anlass. Die Möbelbranche darf sich nun reger Nachfrage erfreuen, denn jetzt werden Häuser und Wohnungen umgekrempelt, umgestaltet oder endlich fertig eingerichtet. Aber es geht noch radikaler: Das Bedürfnis nach mehr Freiraum, frischer Luft und Ruhe war zwar bei vielen immer schon da, die Angst, etwas zu versäumen, hielt aber manchen Städter wohl bisher davon ab, sich in ländliche Gefilde zu verabschieden. Spätestens als klar war, dass uns diese 2020 entstandene neue "Lebensform" noch länger bestimmen würde, ist aus einem Anlass ein Trend geworden: Die Stadtflucht. Sie lässt sich in New York, Paris und Wien gleichermaßen beobachten. Und sie könnte weitreichende Konsequenzen für den innerstädtischen Bereich bedeuten ebenso wie für die neu eroberten Landstriche.

Blumig. Die Tapete "Old Fashioned" von Instabilelab holt den Garten ins Haus.
Blumig. Die Tapete "Old Fashioned" von Instabilelab holt den Garten ins Haus. beigestellt

Den Teppich ausrollen

Mit den Städtern auf der Suche nach innerer Balance übersiedelt nämlich auch der urbane Stil in Architektur und Design aufs Land. Da werden Teppiche im Freien ausgerollt, Designklassiker aus dem Wohnzimmer für den Garten in wetterbeständigen Materialien nachgebaut, bunte Kissen ausgelegt, dazu Stehlampen aufgestellt oder Hängelampen in den Bäumen drapiert. Selbst Gebrauchsgegenstände werden mit neuen Augen betrachtet, bekommen dekorativen Charakter. Die Stadt wird plötzlich zum potenziellen Rohstofflager erklärt, aus dem man am Land schöpfen kann. "Altes verwerten und zweckentfremden" ist die Desive. Einen Namen hat dieser Trend nein, diese Lebensphilosophie schon bekommen: Urban Mining.

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