Auch ohne die Bildung neutralisierender Antikörper können Infektionen mit dem Coronavirus eine Immunantwort auslösen, die zumindest vor schweren Verläufen schützen könnte.
Sie sind in der absoluten Minderheit, aber es gibt sie – Personen, die nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus keine oder kaum Antikörper entwickeln, weder in den Wochen noch in den Monaten danach. Aber bedeutet das, dass sie keinerlei Immunantwort aufbauen und einer neuerlichen Infektion mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert sind?
Was spielt sich im Körper nach der Ansteckung mit einem Virus ab?
Das Immunsystem besteht – vereinfacht gesagt – aus zwei miteinander interagierenden Abwehrmechanismen: aus der angeborenen Immunität, die durch eine Kombination aus Barrieren wie etwa der Schleimhaut, durch Zellen wie etwa Makrophagen und Neutrophile sowie durch bestimmte Botenstoffe eine erste Verteidigungslinie gegen Infektionen bildet; und aus der erworbenen (adaptiven) Immunität, die durch B- sowie T-Zellen gebildet wird und erst nach sieben bis zehn Tagen ihre Wirkung entfaltet. Die natürliche Immunität bietet also einen gewissen Schutz, schafft es aber oft nicht, die Viren unschädlich zu machen, was die adaptive Immunität notwendig macht.