Vereinte Nationen

Gegenwind für UN-Chef Guterres

REUTERS
  • Drucken

Generalsekretär Guterres strebt eine zweite Amtszeit an. Viele Erwartungen hat er nicht erfüllt. Eine junge Mitarbeiterin will die Organisation mit ihrer Kandidatur aufrütteln.

Lang war António Guterres allen Fragen nach seiner beruflichen Zukunft ausgewichen. Würde er eine zweite Amtsperiode als UN-Generalsekretär anstreben? Anfang Jänner sickerte aus UN-Kreisen dann durch, dass der Mann an der Spitze der Weltorganisation fünf weitere Jahre im Amt bleiben wolle. Vor wenigen Tagen hat ihn sein Heimatland Portugal offiziell für eine zweite Runde nominiert; die erste endet im Dezember. Kaum jemand zweifelt daran, dass der 71-Jährige wiedergewählt wird. Und doch ist der Schritt so umstritten wie selten in der Geschichte der Vereinten Nationen.

Seit Kurzem erst hat dieser Aufruhr gegen das diplomatische Weiter-so auch ein Gesicht: Arora Akanksha, 34 Jahre alt und erst seit etwa vier Jahren als Auditorin für die UNO tätig, hat angekündigt, Guterres herausfordern zu wollen. Die Kampfansage der Kanadierin mit indischen Wurzeln ist ein ungeheuerlicher Vorgang in der UNO: Nie zuvor musste sich ein Amtsinhaber für eine zweite Amtszeit offiziell einem Kontrahenten stellen. Und erst einmal überhaupt wurde einem Generalsekretär eine zweite Amtsperiode verwehrt: Der Ägypter Boutros Boutros-Ghali scheiterte 1996 am Widerstand der Clinton-Regierung.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.